27 Tote bei Amoklauf in US-Schule

Bei einem Amkoklauf an einer Volksschule im US-Bundesstaat Connecticut hat ein Mann 26 Menschen erschossen, darunter 20 Kinder. Unter den Opfern ist laut Medienberichten auch die Mutter des 20-jährigen Täters, die als Lehrerin an der Schule gearbeitet haben soll. Das Motiv ist völlig unklar, der Mann hat nach der Tat Selbstmord begangen. Präsident Barack Obama hat angeordnet, die Flaggen im ganzen Land auf Halbmast zu setzen.

Morgenjournal, 15.12.2012

Mehr als 100 Schüsse

Das Verbrechen ereignete sich in der idyllischen Kleinstadt Newtown nördlich von New York im Bundesstaat Connecticut kurz nach Schulbeginn am Freitag (Ortszeit). Nach Angaben des TV-Senders CNN identifizierten die Behörden den mutmaßlichen Täter als den 20-jährigen Adam L. Nähere Angaben über ihn lagen zunächst nicht vor. Er sei ganz in schwarz gekleidet in die Sandy Hook Elementary School eingedrungen und habe das Feuer eröffnet. Augenzeugen sprachen von chaotischen Szenen in der Schule. Lehrer versuchten in Panik, ihre Schüler in Sicherheit zu bringen. Einige versteckten sich nach Angaben von Augenzeugen in einer Toilette, andere in einem Schrank.. "Es machte Bang, Bang, ich habe Schreie gehört", schilderte ein Junge die Szene. Dann seien Polizisten und Lehrer in sein Klassenzimmer gestürmt und hätten die Schüler aus dem Raum gedrängt. Der Amokläufer habe mindestens 100 Schüsse abgegeben, sagte eine Schülerin einem Lokalsender. Ein Kind berichtete, die Lehrer hätten sie mit der Begründung aus der Schule geführt, dass es dort "ein wildes Tier" gebe.

Nach Angaben der Polizei waren 18 der Kinder auf der Stelle tot, zwei weitere starben später im Krankenhaus. CNN zufolge befinden sich auch die Schuldirektorin und ein Schulpsychologe unter den Opfern. Sie hätten während einer Konferenz die Schüsse gehört und seien zusammen mit dem stellvertretenden Schulleiter aus dem Raum gegangen, um nachzusehen. Nur der Vizedirektor sei verletzt zurückgekehrt.

Täter tötete auch seine Mutter

Den ermittelnden Beamten habe sich in der Grundschule ein "Bild des Grauens" geboten. "So etwas haben wir niemals zuvor gesehen", sagte Paul Vance von der Staatspolizei Connecticut vor Journalisten in Newtown. Laut CNN ist auch die Mutter des mutmaßlichen Amokläufers, Nancy L., unter den Opfern. Sie habe als Lehrerin an der Schule gearbeitet. Ihre Leiche sei in ihrer Wohnung in Newtown gefunden worden. Unklar sei aber, wann sie getötet wurde. Der ältere Bruder des mutmaßlichen Täters, Ryan L., wurde den Berichten zufolge von der Polizei verhört. Die Polizei stellte drei Waffen sicher: Ein halbautomatisches Sturmgewehr und zwei Pistolen. Der Todesschütze verübte offenbar Selbstmord: Nach Angaben der Behörden gaben die Polizisten bei ihrem Einsatz keinen Schuss ab.

Obama erschüttert

Amerika ist nach der Gräueltat unter Schock, Politiker suchten verzweifelt nach Worten. "Unsere Herzen sind gebrochen", sagte Obama. "Heute Abend werde ich tun, was alle Eltern tun werden: Ich werde meine Kinder noch fester umarmen." Derartige Tragödien passierten zu häufig in den USA. Obama deutete die Notwendigkeit an, gegen die lockeren Waffengesetze vorzugehen. (Text: APA, Red.)