Nachfolger Junckers holländischer Finanzminister?

In das Rennen um die Nachfolge von Jean-Claude Juncker als Chef der Euro-Gruppe kommt Bewegung - vielleicht ist das Rennen auch schon entschieden. Favorit ist der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem. Er könnte ab Jänner den Club der Euro-Staaten leiten.

Abendjournal, 17.12.2012

Anerkannt in Euro-Zone

Jeroen Dijsselbloem ist erst wenige Wochen Finanzminister und doch passt das Anforderungsprofil des Eurogruppenchefs auf ihn wie zugeschnitten. Denn es geht weniger um die inhaltlichen Voraussetzungen als vielmehr darum, für keinen der siebzehn Finanzminister unwählbar zu sein.

Der Sozialdemokrat Dijsselbloem dürfte für die Franzosen vertretbar sein. Und dass er den an Stabilität orientierten Deutschen entsprechen würde, machte er schon beim ersten Auftritt in Brüssel klar: Wir müssen in den Niederlanden sparen und dann kann ich nicht argumentieren, dass die Ausgaben in Europa steigen.

Der Chef der Eurogruppe ist Koordinator und Sprecher der Euro-Finanzminister, dem zentralen Gremium im Krisenmanagement. Die Cheffrage dürfte beim nächsten Treffen Ende Jänner entschieden werden. Gefragt, ob er den Job machen würde, sagt Dijsselbloem, er werde das auf sich zukommen lassen. Übersetzt aus dem Politikersprech fast schon eine Bewerbung.