Zero Dark Thirty

Die Oscar-Preisträgerin Kathryn Bigelow bringt die Jagd nach dem Terroristenführer Osama bin Laden ins Kino. Sie wird damit von der Kritik gefeiert und zugleich heftig kritisiert. Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Folter-Verherrlichung und Geheimnisverrat.

Kulturjournal, 19.12.2012

"Zero Dark Thirty" heißt im militärischen Jargon so viel wie eine halbe Stunde nach Mitternacht. "Zero Dark Thirty" heißt auch der neue Film der Hollywood-Regisseurin Kathryn Bigelow über die Jagd auf Terroristenführer Osama bin Laden, der vor kurzem vom US-Filmverband zum besten Film des Jahres gekürt wurde und der auch vier Mal für die Golden Globes nominiert ist.

Jetzt, zum offiziellen Kinostart in den USA, hat "Zero Dark Thirty" eine heftige Kontroverse ausgelöst. Kritiker werfen der Obama-Regierung vor, man habe den Filmemachern Einblicke in hochgeheime Informationen gegeben und ihnen Zugang zu Elitesoldaten verschafft, die an der Tötung von Bin Laden beteiligt waren - um einen schmeichelhaften Pro-Obama-Propagandafilm zu unterstützen. Zum anderen geht es um die Haltung des Films zum Thema "Folter". Der Vorwurf: Beim Zuschauer bleibe die Botschaft hängen, dass Informationen aus Folter-Verhören zur Ergreifung Bin Ladens geführt hätten. In Österreich kommt der Film am 11. Jänner in die Kinos.