Energieeffizienzgesetz nimmt Versorger in die Pflicht

Diese Woche ist das neue Energie-Effizienzgesetz in Begutachtung gegangen, dessen Ziel man kurz mit Klimaschutz durch Energiesparen beschreiben könnte. Das Energieeffizienzgesetz könnte für die Haushalte interessante Neuerungen bringen. Adressat des Gesetzes sind nicht zuletzt die Energieversorger. Die aber sollen künftig die zum Energie-Sparen animieren.

Morgenjournal, 22.12.2012

Manche Energielieferanten bereits jetzt proaktiv

Möglichkeiten zum Energiesparen gibt es viele: Eine neue stromsparendere Waschmaschine, Dämmplatten auf der Fassade, oder überhaupt eine neue Heizung. Aber in vielen Haushalten passiert das nicht, weil entweder zu wenig Geld da ist, oder das Bewusstsein fehlt. Mit dem neuen Gesetz werden jetzt die Energieversorger, wie die Wien-Energie oder die EVN in die Pflicht genommen. Sie sollen bei den Kunden dafür sorgen, dass beim Energiesparen was weitergeht. Martin Graf von der zuständigen Behörde E-Control sagt: "Die Energielieferanten müssen dann ihre Kunden auch entsprechend informieren, müssen Maßnahmen setzen, wie Gerätetausch-Aktionen machen, auch Beratungen für die Haushalte anbieten, Informationen zur Verfügung stellen, damit man leichter auch im Haushalt Energie einsparen kann."

Ganz neu ist das nicht, zum Teil gibt es derartige Aktionen von Energielieferanten jetzt schon. Graf berichtet: "Bereits jetzt gibt es einige Energieunternehmen, die auf ihre Kunden sehr proaktiv zugehen, die sagen: Wir schauen uns deine Gebäudehülle beispielsweise an, wo gibt es Wärme, die abfließt, welche Maßnahmen kann man setzen, um ökologischer, effizienter die Energieversorgung zu gestalten. Und dann werden auf Basis dieser Beratungen Aktionen wie Fenstertausch, thermische Sanierungen angeboten."

Bewusstseinsbildung wichtig

Insgesamt passiert hier aber noch zu wenig, sagt Martin Graf, und er setzt vor allem auf das Thema Bewusstseinsbildung. Denn nicht jeder will sich einfach so von seiner alten, stromfressenden Waschmaschine trennen. "Ich vergleiche es immer mit der Mülltrennung: Vor vielen Jahren hat man die Mülltrennung begonnen, das hat sich durchgesetzt. Nun müssen wir auch sorgsamer mit unserem Energieverbrauch umgehen", sagt Graf.

Die Energiewirtschaft selbst sagt zum neuen Gesetz, die Vorgaben seien eine Herausforderung, aber machbar. Allerdings weist man darauf hin, dass das Ganze auch etwas kosten wird – ob dadurch die Energiepreise steigen werden, lassen die Energieversorger offen. Martin Graf von der E-Control zeigt für Preiserhöhungen kein Verständnis: "Wir haben wenig Verständnis für Preiserhöhungen, wenn gleichzeitig die Energielieferanten die Preisvorteile vom Großhandelsmarkt nicht an die Endkunden bisher weitergegeben haben.

Das neue Energie-Effizienzgesetz soll mit 1. Jänner 2014 in Kraft treten.

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