ÖVP startet Wehrpflichtkampagne

Kurz vor dem Jahreswechsel kommt Bewegung in die Volksbefragung über Berufsheer oder Wehrpflicht: Die beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP präsentieren ihre gegensätzliche Pläne. ÖVP-Politiker arbeiten an einer Kampagne, mit der sie die allgemeine Wehrpflicht erhalten wollen.

Mittagsjournal, 27.12.2012

"An einem Strang ziehen"

Dreieinhalb Wochen vor der Volksbefragung zeigt die ÖVP plötzlich Einsatz und wirbt für ihr Modell der Zukunft des Bundesheers. Dieser Einsatz nur wenige Woche vor der Entscheidung sei nicht zu kurz, so der ÖVP-Politiker Sebastian Kurz. "Ich werde im Rahmen von 'Einsatz für Österreich' Überzeugungsarbeit leisten, weil ich es für eine Grundsatzentscheidung in Österreich halte." Der Integrations-Staatssekretär verweist auf das integrative Element von Wehrpflicht und Zivildienst. Denn dort gehe es um das Gemeinsame und nicht um das Trennende - wie so oft in der österreichischen Politik. Bei dieser Organisation werde "an einem Strang gezogen, egal ob vom Land oder aus der Stadt, egal ob arm oder reich, egal ob zugewandert oder schon seit Generationen in Österreich."

"Keine Experimente"

An einem Strang will nun offenbar auch die ÖVP ziehen - mit dem Auftakt ihrer Kampagne in Wien. Der Wiener ÖVP-Obmann Manfred Juracka: "Keine Experimente, sondern ein Heer aus dem Volk für das Volk mit der Wehrpflicht." Zur medialen Unterstützung haben die beiden Wiener ÖVP-Politiker drei junge Männer mitgebracht. Zwei ehemalige Zivildiener und ein Grundwehrdiener dürfen über den Nutzen dieser Zeit schwärmen. Die neun Monate seien sinnvoll und keine verlorene Zeit, sagen sie.

"Gut für Österreich"

"Gut für Österreich"
Nach dem Auftakt in Wien soll das Werben für das ÖVP-Modell, nämlich der Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht, morgen dann in Oberösterreich und Vorarlberg weitergehen. In Umfragen liegt die ÖVP recht gut, freut sich Kurz. Das sei aber keine Freude über die Niederlage der anderen, sondern weil die ÖVP die Wehrpflicht für sinnvoll erachte und eine "ordentlich reformierte" Wehrpflicht gut für Österreich sei, sagt Sebastian Kurz von der ÖVP. Jedenfalls wäre es aber ein Signal für die anstehenden vier Landtagswahlen und die Nationalratswahl im kommenden Jahr.

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