Magna: Wachstum in Europa
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit bestimme den Standort, sagt Magna Europa Chef Günther Apfalter im Ö1 Interview. Eine Garantie für den Standort Österreich mit derzeit rund 13.000 Mitarbeitern könne und wolle er nicht abgeben. Eine Produktionsverlagerung sei derzeit jedoch nicht geplant, so Apfalter.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 28.12.2012
Magna-Europa-Chef Günther Apfalter im Gespräch mit Volker Obermayr
Suche nach neuen Standbeinen
Der Wettbewerb in Europa sei in den letzten zehn Jahren zumindest nicht härter geworden, sagt Apfalter. Seine Strategie: Auf Ausgewogenheit zwischen west- und osteuropäischen Standorten achten, "welche Produkte mit welcher Wertschöpfung produziere ich wo, und ganz wichtig, welche Aufträge bekomme ich von unsere Kunden." Die Investitionen in Österreich begründet Apfalter mit sehr guten Ingenieuren und flexiblen Mitarbeitern. Eine Standortgarantie könne aber weder Magna noch die Politik abgeben. Wichtig sei die Wettbewerbsfähigkeit. Die Expansion nach Osteuropa sei keine Konkurrenz zum Standort Österreich und hänge davon ab, welcher der Magna-Kunden mit nach Osteuropa ziehe. Und insgesamt wachse Magna mit den global wachsenden Premium-Herstellern mit. In Österreich will Apfalter das "Erbe aus dem Steyr-Daimler-Puch-Konzern" weiterführen, indem beste Qualität geliefert werde. Lob für Gewerkschaften hat der Magna-Europa-Chef in Bezug auf die Lohnverhandlungen: Die Gewerkschaften seien flexibel geworden, wie etwa bei der Auslagerung des Grazer Bereichs aus dem Metaller-Kollektivvertrag in den Dienstleistungs-KV. Zugleich macht Apfalter klar, dass die Wettbewerbsfähigkeit nach geringeren Lohnabschlüssen verlange. Stellenstreichungen und Verlagerungen ins Ausland habe man nicht vor, man versuche aber Standbeine außerhalb Österreich für ein anderes Segment an Kunden bzw. Autos aufzubauen."
Zwei Jahre in der Zentrale
Weltweit hat die Automobilindustrie ein gutes Jahr hinter sich, vor allem dank der Kauflust in den USA und in Asien, wo gerade die Hersteller von Oberklasse- und Luxuswagen tiefschwarze Zahlen geschrieben haben. Mit diesen Produzenten, besonders jenen in Deutschland, hat der Autozulieferer Magna profitiert. In Europa macht das Unternehmen etwa 40 Prozents seines Geschäfts. Magna-Europa-Chef Günther Apfalter hat vor zwei Jahren in der Zentrale in Oberwaltersdorf Platz genommen.
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