Indien: Debatte über gerechte Bestrafung

Indien am Scheideweg: Nach der brutalen Massenvergewaltigung und dem Tod einer jungen Frau stehen jetzt die mutmaßlichen Täter vor einem Schnellgericht. Aber es geht um viel mehr, es steht ein ganzes Gesellschaftskonzept auf der Anklagebank: eine Gesellschaft, in der die Frau der Willkür der Männer ausgeliefert ist. Und im konkreten Fall geht es um eine gerechte Bestrafung.

Mittagsjournal, 3.1.2013

Suche nach Pflichtverteidiger

Der Vater des Opfers fordert für die Täter den Tod durch den Strang. Eine Todesstrafe durch Erhängen wird in Indien nur sehr selten vollstreckt. Zum ersten Mal seit acht Jahren war dies im November geschehen, als der überlebende Attentäter der Anschläge im indischen Mumbai (Bombay) im Jahr 2008 mit dem Tode bestraft wurde. Präsident Pranab Mukherjee hatte sein Gnadengesuch abgelehnt. Es war die erste Hinrichtung in Indien seit dem Jahr 2004.

Das Bezirksgericht, das mit dem Vergewaltigungsfall befasst ist, musste noch Pflichtverteidiger für die Angeklagten finden. Die Anwaltskammer hatte zuvor mitgeteilt, niemand wolle die mutmaßlichen Täter verteidigen. (Text: APA, Red.)