Spanien: Weniger Arbeitslose

Ein kleiner Hoffnungsschimmerfür Spanien: Die Arbeitslosigkeit in dem Euro-Krisenland ist zum ersten Mal seit Juli wieder gesunken. Die Zahl der gemeldeten Arbeitssuchenden ging im Dezember des Vorjahres um 1,2 Prozent zurück. Wie das Arbeitsministerium heute mitteilte, ist das der stärkste Rückgang für den Monat Dezember seit es Arbeitslosen-Statistiken gibt.

Abendjournal, 3.1.2013

Regierung: "Positive Tendenz"

Die Zahl der bei den spanischen Behörden gemeldeten Arbeitssuchenden ging im Dezember um 1,2 Prozent oder 59.094 auf knapp 4,85 Millionen zurück. Das der stärkste Rückgang aller Zeiten für den Monat Dezember.

Die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy sieht aufgrund dieser Zahlen ein Licht am Ende des Tunnels. "In der spanischen Wirtschaft tut sich Positives", lautete die Reaktion von Finanzminister Cristobal Montoro. Die positive Tendenz sei auch den 2012 von Rajoy eingeführten Arbeitsmarktreformen zu verdanken, meinte er.

Skeptische Gewerkschaften

Gewerkschaften wiesen die positiven Kommentare zurück. Die Regierung sehe Fortschritte, wo es keine gebe, so der UGT. Die mitgliederstärkste Gewerkschaft des Landes, CCOO, meinte, der Rückgang der Jobsuchenden sei nur saisonal bedingt, das Problem der Arbeitslosigkeit habe noch nicht den Höhepunkt erreicht.

Im Gesamtjahr 2012 kletterte die Zahl der Arbeitssuchenden in Spanien im Vergleich zu 2011 nach amtlichen Angaben um 430.000 oder 9,6 Prozent. Mit rund 25 Prozent verzeichnet das iberische Land weiterhin die höchste Arbeitslosenquote in ganz Europa. Nach den Zahlen der nationalen Statistik-Behörde INE sind nicht nur die registrierten 4,8 Millionen, sondern 5,8 Millionen Menschen arbeitslos.

2012 schrumpfte die spanische Wirtschaft im Zuge der Maßnahmen zur Sanierung der Staatsfinanzen um rund 1,5 Prozent. Für das laufende Jahr erwarten EU und andere Organisationen einen ähnlichen Rückgang der Konjunktur. (Text: APA, Red.)