Bashar al-Assad will nicht gehen

Wie lange kann der syrische Staatschef Baschar al Assad sich noch an der Macht halten? Am Wochenende hat er einen bizarren Auftritt in der Oper von Damaskus hingelegt mit einer Rede, die kurz darauf das Außenministerium der USA in Washington als realitätsfern abgetan hat. Ein Dialog wäre möglich, wenn das Ausland endlich aufhöre, die Terroristen zu unterstützen, erklärt Assad vor seinen Getreuen im Opernhaus und den entsetzen Zuschauern vor den Fernsehapparaten in den Flüchtlingslagern.

"Unser Land wird von Terroristen heimgesucht"

Präsident Assad tritt im Opernhaus auf, es könnte der vorletzte Akt seiner Amtszeit sein. Noch begrüßt ihn frenetischer Jubel. Er hat seine Anhänger versammelt, die ihm lauschen und ihn immer wieder beklatschen. Bashar al-Assad: "Unser Land wird von Terroristen heimgesucht, die mit Al Quaida in Verbindung stehen. Das Ausland unterstützt sie, denn so wird der Westen gleich zwei Probleme los: ein paar Terrorgruppen und ein starkes unabhängiges Syrien, das in der Region etwas zu sagen hat."

"Es könne einen Dialog geben"

Assad behauptet, er sei von Anfang an für eine politische Lösung des Konflikts eingetreten. Doch seither hat es 60 000 Tote gegeben. Er sagt, es könne einen Dialog geben, wenn das Ausland aufhöre, die Terroristen zu unterstützen. Die Opposition hingegen sagt, ein Dialog mit diesem Diktator sei von vornherein nicht mehr möglich. Er müsse abtreten. Das gleiche sagen auch die USA und andere westliche Staaten, und auch der ägyptische Staatschef Mursi zeigt sich überzeugt, dass Assad stürzen wird. Die Oper wird wohl auch für ihn tragisch enden.

Mittagsjournal, 7. 1. 2013

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