Rekord-Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone
Bittere Nachrichten kommen von europäischen Arbeitsmarkt: mit 11,8 Prozent hat die Arbeitslosigkeit im Euroraum einen neuen Rekord erreicht. EU-Sozialkommissar Laszlo Andor hat heute auf die immer größer werdende Schere zwischen Nordeuropa mit geringer Arbeitslosigkeit und dem in tiefen Schwierigkeiten steckendem Süden hingewiesen.
8. April 2017, 21:58
(c) Konstantinidis,ANA
Abendjournal, 8.1.2013
Kein Lichtblick
Sozialkommissar Laszlo Andor zeichnet ein düsteres Bild der sozialen Lage in Europa: „2012 war wieder ein sehr schlechtes Jahr. Die Rezession ist zurück, die Arbeitslosigkeit übersteigt alle Werte der letzten Jahrzehnte“. Viel Trost für die Zukunft kann Andor nicht bieten, denn eine Wende zum Besseren zeichnet sich keine ab. Trotz der Stabilisierung des Euro und einem sich langsam verbessernden Geschäftsklima in der Wirtschaft.
Nord-Süd-Gefälle
Aber es ist absolut kein einheitlicher Trend in Europa. Die verheerendsten Arbeitslosenzahlen kommen aus Südeuropa, mit Spanien und Griechenland als Spitzenreiter. Von den Folgen der Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland und Spanien mit über 55 Prozent kann man sich im Norden keine Vorstellung machen.
Österreich im positiven Spitzenfeld
Österreich, mit einer Arbeitslosenrate von 4,5 Prozent, Deutschland und die Niederlande schneiden bei weitem am besten ab. In diesen Staaten funktioniert der Arbeitsmarkt einfach besser, sagt Sozialkommissar Andor. Die Mitgliedsstaaten sollen Jugendlichen bis 25 Jahren einen Arbeitsplatz oder eine Ausbildungsstelle garantieren, verlangt Andor. In vielen Ländern passen Qualifikation und Job immer weniger zusammen.
Haushalte verlieren an Einkommen
Auch wenn man die Haushaltseinkommen in Europa misst, zeigt der Trend nach unten. In Lettland, Griechenland und Irland haben die Haushalte in den letzten Jahren zwischen 22 und 10 Prozent verloren. Österreich kommt in der EU-Statistik der Haushaltseinkommen auf ein allerdings bescheidenes Minus von rund 1 Prozent. In Deutschland und Dänemark gibt es ein Plus.
Die Sparmaßnahmen rund um die Schuldenkrise haben diesen negativen Trend verstärkt. Erst vor wenigen Tagen ergab eine selbstkritische Studie des Internationalen Währungsfonds, dass die Regierungen die ökonomischen Folgen von harten Kürzungen anfangs unterschätzt haben.