Entschädigung für Abu Ghraib Opfer

Eine amerikanische Sicherheitsfirma muss knapp vier Millionen Euro als Entschädigung an 71 Häftlinge zahlen, die zum Großteil im irakischen Gefängnis Abu Ghraib misshandelt und gefoltert worden sind. Es ist das erste Mal, dass eine Klage gegen eine Sicherheitsfirma erfolgreich ist, die im Irak-Krieg von der Regierung beschäftigt wurde.

Abendjournal, 9.1.2013

Schon vor zwei Monaten wurde der Rechtsstreit zwischen 71 Klägern und der amerikanischen Sicherheitsfirma beigelegt, erst jetzt wurde diese Tatsache aber bekannt. Die Millionenentschädigung wird unter den 71 irakischen Klägern aufgeteilt. Im berüchtigten Gefängnis von Abu Ghraib im Irak haben private Sicherheitsfirmen eine bedeutende, meist aber wenig bekannte Rolle gespielt. Verurteilt wurde die US-Firma, weil sie von kriminellen Aktivitäten ihrer Mitarbeiter wusste, sie aber nicht meldete. Persönlich wurde keiner der Mitarbeiter zur Rechenschaft gezogen.

In Abu Ghraib sind Häftlinge gefoltert und gequält worden. Der Skandal kam kurz vor der Wiederwahl von Präsident Bush durch grausame Fotos ans Tageslicht und zog weltweite Proteste nach sich. Eine zweite Sicherheitsfirma, die ebenfalls geklagt wurde, will es auf einen Prozess im Sommer ankommen lassen.