Salzburg: Ermittlungen auch gegen Paulus

Im Salzburger Spekulationsskandal führt die Korruptionsstaatsanwaltschaft seit heute drei Beschuldigte. Und zwar wird nun auch „gegen einen Mitarbeiter und einen Vorgesetzten“ von Referatsleiterin Monika R. ermittelt, bestätigt die Sprecherin der Korruptionsstaatsanwaltschaft Alexandra Maruna. Offensichtlich gilt damit auch der Vorgesetzte von Monika R., Finanzhofrat Eduard Paulus, als Beschuldigter.

Eduard Paulus

(c) GINDL, APA

"Ausreichende Verdachtslage"

Es ist von Anfang an im Raum gestanden, dass Monika R. möglicherweise nicht alleine gehandelt hat, sagt Alexandra Maruna, Sprecherin der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Dass also womöglich andere beteiligt waren an den zu untersuchenden Spekulationsgeschäften oder zumindest Bescheid wussten. Nun werden der unmittelbare Mitarbeiter der entlassenen Referatsleiterin und ihr Vorgesetzter Finanzhofrat Eduard Paulus als Beschuldigte geführt, sagt Maruna, ohne Namen zu nennen. Es habe sich eine ausreichende Verdachtslage wegen Missbrauchs der Amtsgewalt und Untreue ergeben.

Paulus-Anwalt Martin Riedel bestätigt die Ermittlungen. Weil er noch keine Akteneinsicht genommen hat, könne er aber noch keine konkrete Stellungnahme abgeben. Monika R. hatte in ihren vor zwei Tagen bekannt gewordenen Einvernahmen ausgesagt, Paulus und auch Finanzlandesrat David Brenner seien schuld gewesen an Millionenverlusten. Das sei wohl eine Ablenkungsstrategie nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung, meint Anwalt Riedel. Ähnlich hatte sich auch Finanzlandesrat Brenner geäußert, der derzeit nicht als Beschuldigter geführt wird.

Nicht zu erreichen war bisher der dritte Beschuldigte, es handelt sich um jenen Mitarbeiter, dessen Unterschrift Monika R. gefälscht bzw. in Protokolle eingefügt haben soll.

Übrigens: Der interimistische Paulus-Nachfolger als Finanzabteilungschef musste heute ins Spital eingeliefert werden - dem Vernehmen nach einem Zusammenbruch bei einer Finanz-Besprechung.