Mali: Al-Kaida droht Frankreich

Angesichts des Vormarsches der Islamisten in Mali haben französische Soldaten aktiv in die Kämpfe in dem westafrikanischem Staat eingegriffen und dadurch einen ersten militärischen Erfolg gegen die Rebellen ermöglicht. Die Regierungstruppen konnten nach französischen Luftschlägen die strategisch wichtige Stadt Konna zurückerobern. Mittlerweile droht die Al-Kaida Frankreich aber mit Rache.

Mittagsjournal, 12.1.2013

Al-Kaida: "Frankreich wird büßen"

Frankreich setzt viel aufs Spiel mit seinem militärischen Eingreifen in Mali. Die mit den Islamistischen Rebellen eng verbündete Al-Kaida im Maghreb hat es schon immer verstanden, wilde Drohungen gegen den Westen auszustoßen. "Jeder Versuch ausländischer Kräfte in Mali zu intervenieren, wird an unserem starken Widerstand scheitern", so ein führendes Al-Kaida-Mitglied.

Speziell an die Adresse Frankreichs gerichtet heißt es, Frankreich werde für diese Aktion büßen müssen: "Wir sind nicht schwach. Wir haben die Franzosen auch in Afghanistan zermalmt. Wir haben keine Flugzeuge, keine Raketen, aber unser Glaube wird uns zum Sieg führen", so ein Sprecher der Islamisten vor Journalisten.

Truppen sollen auch Geiseln befreien

Das ist mehr als deutlich. Die Regierung in Paris hat die Botschaft verstanden und schon vorsorglich alle in Mali lebenden französischen Staatsbürger aufgefordert, das westafrikanische Land umgehend zu verlassen. Immerhin sind es rund 6.000 Menschen, die nun Racheakte der Aufständischen befürchten müssen.

Unmittelbar bedroht sind aber in erster Linie französische Staatsbürger, die in der Region von den Rebellen als Geiseln festgehalten werden. Der französische Außenminister Laurent Fabius bestätigte, dass die Truppen auch den Auftrag hätten, zwei französische Geiseln in Mali zu befreien. Inoffiziell ist aber von insgesamt acht französischen Geiseln die Rede.

Geheimnis um Truppenstärke

Einige von ihnen sollten offenbar in der Nacht auf heute befreit werden, allerdings auf einem Nebenschauplatz, in Somalia. Dort sollen französische Soldaten einen Stützpunkt der dort operierenden Al-Shabaab-Milizen gestürmt haben, um einige Franzosen aus der Gewalt der Extremisten zu retten. Wie die Aktion ausgegangen ist, ist derzeit noch unklar.

In Mali sind Regierung und Armee jedenfalls hocherfreut über die jüngste Entwicklung, über die Rückeroberung der Stadt Kona, die mit französischer Hilfe zustande gekommen ist. "Der internationale Beistand ist absolut notwendig", erklärt der malische Verteidigungsminister Abrahamane. Die ausländischen Soldaten seien gekommen, um zu helfen. Wieviele es sind, lässt er freilich offen. Auch Frankreich schweigt sich darüber aus.