UNO-Sicherheitsrat tagt zu Kämpfen in Mali

Frankreich treibt seinen Militäreinsatz in Mali voran, während sich der UNO-Sicherheitsrat in New York heute in einer Sondersitzung mit der Lage in dem westafrikanischen Land befassen wird. Die Regierung in Paris ist zuversichtlich, die Militäroperation innerhalb einiger Wochen abschließen zu können.

Morgenjournal, 14.1.2013

Elisabeth Manas

Luftschläge gegen Islamisten

Am Sonntag flogen französische Kampfjets den dritten Tag in Folge Angriffe auf Stellungen von Rebellen, die am Vormarsch auf die Hauptstadt Bamako gehindert werden sollen. Dorthin entsandte Frankreich weitere Soldaten. Dem Militär Malis zufolge wurden seit Beginn des Einsatzes mehr als 100 Aufständische getötet.

Die Kampfflugzeuge steuern nun direkt die Stützpunkte Al-Quaida naher Islamisten im Norden des Landes an. Denn wie Frankreichs Außenminister Laurent Fabius erklärt, hat man das vorrangigste Ziel der Militäroperation bereits erreicht. "Die Terroristen abzublocken, das ist erledigt. Jetzt nehmen wir uns die Schlupfwinkel des Islamisten vor. Unter anderem werden Ziele in Gao angegriffen", so Fabius.

Großbritannien schickt Transporter

Die Verwaltungsregion Gao gilt als Hochburg der Aufständischen. Zahlreiche Kämpfer haben sich dorthin zurückgezogen, das Krankenhaus der Stadt ist bereits überfüllt. In der Hauptstadt Bamako wird hingegen gejubelt. Die Einwohner freuen sich, dass ihnen ihre alte Kolonialmacht Frankreich im Kampf gegen die Rebellen zur Seite steht.

Der britische Premierminister David Cameron bot Frankreichs Präsident Francois Hollande die Entsendung zweier großer Transportflugzeuge an. Beide Politiker seien sich einig gewesen, dass die afrikanischen Staaten und ihre internationalen Partner eng zusammenarbeiten müssten, um die Entstehung eines neuen Rückzugsgebiets für Terroristen zu verhindern, sagte ein Sprecher Camerons.

Ein konkretes Hilfsangebot Washingtons ist hingegen noch ausständig. Bisher hatten die USA lediglich signalisiert, sie könnten Frankreich mit Aufklärungsdrohnen unterstützen.

"Meinungsaustausch" bei UNO-Treffen

Zum ersten Mal seit dem Eingreifen der französischen Armee in Mali befasst sich am Montag der UNO-Sicherheitsrat mit dem Konflikt. Frankreich habe das Treffen zur Information und für einen Meinungsaustausch einberufen, sagte ein Sprecher der französischen UNO-Mission. Paris möchte die Entsendung von 3.300 Soldaten der Westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS beschleunigen.

Der Sicherheitsrat hatte ihre Entsendung im Dezember grundsätzlich gebilligt, ein Einsatz wurde aber zunächst erst für September erwartet. Angesichts des Vorstoßes der Islamisten hatte die ECOWAS am Freitag die umgehende Entsendung von Truppen beschlossen. Wann die ersten Einheiten eintreffen sollen, ist aber unklar.