Tanktouristen steigern Spritverkauf

Die Österreicherinnen und Österreich haben 2012 etwas weniger Benzin und Diesel getankt als im Jahr davor. Dass in Österreich aber trotzdem mehr Treibstoff verkauft worden ist, liegt am Tanktourismus. Denn die Treibstoffpreise waren zwar in Österreich auf einem Rekordhoch, aber in den Nachbarländern waren sie noch höher.

Morgenjournal, 15.1.2013

Tankfüllen in Österreich

12,8 Milliarden Euro wurden im Vorjahr in Österreich für Benzin und Diesel ausgegeben. Mehr als ein Drittel davon haben Tanktouristen bezahlt. Das zeigt eine Studie, die der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) gemacht hat. VCÖ-Sprecher Christian Gratzer hebt hervor, dass im Vorjahr Diesel erstmals billiger als in allen Nachbarländern gewesen sei. Besonders groß, nämlich 30 Cent pro Liter, sei der Preisunterschied zu Italien gewesen. Gemerkt hat man den Tanktourismus vor allem in Salzburg, Kärnten und Tirol. Zwei Drittel der Tanktouristen seien Fahrer von Transit-Lkw, die vor allem an der Brennerstrecke ihre Tanks auffüllten, so Gratzer.

Viele steigen um

Die Gesamtmenge lag 2012 bei 9,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel. Das waren rund 90 Millionen Liter mehr als im Jahr davor. Ohne Tanktouristen wäre es ein deutlicher Rückgang gewesen, meint man beim VCÖ, weil doch einige auf das Auto verzichtet hätten. Bemerkbar sei das im städtischen Raum, aber auch bei den Pendlerinnen und Pendlern, die auf die Bahn umsteigen.

Der Treibstoff-Rekordwert wurde übrigens 2005 erreicht: Da wurden in Österreich 10,2 Milliarden Liter Benzin und Diesel verkauft - die Liter-Preise lagen damals noch unter der Ein-Euro-Marke.