Kirkuk: 21 Kurden getötet

In der Stadt Kirkuk im Nordirak sind heute bei einem Doppel-Selbstmord-Attentat mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 160 Personen wurden verletzt.

Abendjournal, 16.1.2013

Autobomben-Anschläge

Es waren wieder einmal Autobomben, mit denen die Selbstmordattentäter zuschlugen. Ein Anschlag galt offenbar dem Büro der Kurdischen Demokratischen Partei, der zweite wurde nur einige hundert Meter entfernt verübt und galt einem einzelnen Vertreter der Partei. Ein Augenzeuge schildert: "Wenn die Regierung das Problem mit den Selbstmordattentätern nicht lösen kann, soll sie abdanken. Wir haben der Polizei gemeldet, dass hier ein Auto mit einer Bombe steht, aber sie sind nicht einmal gekommen, um nachzusehen. Sollen wir alle sterben?"

Spannungen steigen

Auch in Baghdad und in weiteren Städten gab es heute Attentate mit insgesamt weiteren sieben Toten. Hintergrund der Gewaltwelle sind die wachsenden Spannungen zwischen den Schiiten, die von Ministerpräsident Nuri al-Maliki repräsentiert werden, sowie den Minderheiten der Sunniten und Kurden. Maliki liegt im Streit mit den Kurden wegen der Ölförderung in ihrem autonomen Gebiet. Außerdem sieht er sich mit Protesten der Sunniten konfrontiert, die seinen Rücktritt fordern. Die sunnitische Minderheit dominierte den Irak während der Herrschaft des Diktators Saddam Hussein.