Zwei Ö1 Produktionen unter den Siegern

Radiopreise der Erwachsenenbildung vergeben

Heuer werden zum 15. Mal die Radiopreise der Erwachsenenbildung in fünf Sparten vergeben. Zu den Gewinnern zählen Günter Kaindlstorfer für die Gestaltung einer Ö1 "Hörbilder"-Sendung und Mag. Elisa Vass für die Leitung der Ö1 Reihe "Journal Panorama".

In der Sparte "Sendereihen" geht die Auszeichnung an Mag. Elisa Vass für die Leitung der Ö1-Reihe "Journal Panorama". Die Reportagereihe "Journal-Panorama", die bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet wird, ist seit 1984 abendlicher Fixpunkt im Programm von Ö1.

In der Sparte "Bildung/Wissenschaft" erhält den nach dem ORF-Kurator und Erwachsenenbildner Eduard Ploier benannten Spartenpreis heuer Günter Kaindlstorfer für seine "Hörbilder"-Sendung "Der Freiheit eine Gasse. Der Wiener Journalist Benjamin Kewall und sein Revolutionstagebuch aus dem Jahr 1848".

In den schicksalsschweren Oktobertagen des Jahres 1848 führt der jüdische Journalist Benjamin Kewall penibel Tagebuch. Kewall berichtet in seinem Diarium von den demokratischen Träumen der Revolutionäre und ihrem jähen Zusammenbruch, von hitzigen Debatten im Reichsrat und blutigen Barrikadenkämpfen, vom Ausbruch der Cholera, dem revolutionären Engagement der Frauen und der miserablen Qualität des Kaffees in den Wiener "Caffeehäusern".

Ebenso abenteuerlich wie der Inhalt des Kewallschen Tagebuchs ist aber auch die Geschichte des Manuskripts selber. Im März 2003 zieht ein Angestellter des Altstoffsammelzentrums Bad Zell im oberösterreichischen Mühlviertel eine anonyme Handschrift in hebräischer Kursivschrift aus dem Müll. Auf Umwegen gelangt das Manuskript in die Hände von Gottfried Glaßner, dem Bibliothekar des Stiftes Melk.

Glaßner - des Hebräischen mächtig - erstellt ein erstes Transkript und übergibt es dem "Institut für Jüdische Geschichte Österreichs" in St. Pölten. Dort macht sich der Historiker Wolfgang Gasser ans Werk und identifiziert im Zuge seiner Recherchen den Verfasser des revolutionären Tagebuchs: den Hauslehrer und späteren Journalisten Benjamin Kewall.

71 Produktionen standen zur Wahl

Eine aus vierzehn Personen bestehende Jury - acht Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner sowie sechs Journalistinnen und Journalisten - hat die Sieger gekürt.

Eingereicht wurden 71 Produktionen, 32 vom ORF und 39 von acht freien und privaten Radiosendern. Der Preis wird von vier österreichweit tätigen Verbänden der Erwachsenenbildung - der ARGE Bildungshäuser, dem Büchereiverband, dem Volkshochschulverband und dem WIFI - gestiftet.