Deutsche Bank: Konzernumbau bringt Verlust
Die Deutsche Bank legt heute die Bilanz des vergangenen Jahres vor und da zeigt sich ein dramatischer Einbruch um 85 Prozent. Der Umbau des Konzerns dürfte der Grund dafür sein, aber auch eine Reihe von Gerichtsverfahren, die auf die Deutsche Bank zukommen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 31.1.2013
Entlassungen und Prozesse
Allein im letzten Quartal des Vorjahres hat die Deutsche Bank unterm Strich einen Verlust von knapp 2,2 Milliarden Euro eingefahren, gibt Jürgen Fitschen, einer der Chefs zu. Der Verlust hat - wie man vielleicht annehmen würde - vorrangig weniger mit der Finanzkrise zu tun, als vielmehr unter anderem mit dem radikalen Umbau der Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, forcieren. Dabei geht es um die Neuordnung der Geschäftsfelder und damit verbunden um einen Stellenabbau. Rund 1.700 Beschäftigte haben bereits das Unternehmen verlassen - hunderte weiter dürften in diesem Jahr folgen.
Bis 2015 wollen Jain und Fitschen die jährlichen Kosten um 4,5 Milliarden Euro reduzieren, auch mit strengeren Regeln bei der Vergabe von Boni. Überhaupt will die Bank ihr Image verbessern. Ehrlichkeit gegenüber dem eigenen Arbeitgeber aber auch gegenüber den Kunden soll dabei an oberster Stelle stehen für jede Mitarbeiterin und Mitarbeiter, betont Fitschen.
Diese neue Linie und die hohen Verluste haben auch etwas mit den vielen anderer Baustellen zu tun, die Deutschlands größte Bank belasten. Da wäre etwa der Prozess um die Pleite des Kirch-Medienkonzerns - die Kircherben dürften mit Schadenersatz in mindestens dreistelliger Millionenhöhe rechnen. Außerdem steht die Deutsche Bank im Visier von Ermittlern der Finanzaufsicht wegen angebliche Manipulationen des Referenzzinses Libors um nur zwei Problem zu nennen.
Da kommt also noch einiges auf die Deutsche Bank zu. Vergangenen Juni hat Josef Ackermann die Konzernspitze abgegeben. Seitdem versuchen Jürgen Fitschen und Anshu Jain die Bank neu aufzustellen - nicht einfach und benötigt Zeit, man will aber daran festhalten, sagt Jain. Die Aktionäre sollen auf jeden Fall bei Laune gehalten werden und zwar mit einer Dividende von 75 Cent je Aktie.