Weltkrebstag: Sport hilft gegen Krebs
36.000 Frauen, Männer und Kinder erkranken in Österreich jährlich an Krebs. Auch wenn die Erkrankung in vielen Fällen schicksalhaft bleibt, gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass moderater Ausdauersport das Risiko, an Krebs zu erkranken, um 30 Prozent senken kann. Darauf weist die Krebshilfe Österreich anlässlich des heutigen Weltkrebstages hin.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.2.2013
Mäßige Bewegung reicht
Schwimmen, Laufen, Rad fahren, wandern, spazieren gehen - egal für welche Bewegung man sich begeistern kann - sie hilft. Einerseits um Krebs gar nicht erst entstehen zu lassen. Paul Selveda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe: "Jeder kann für sich selbst sein Erkrankungsrisiko, zum Beispiel für Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Prostatakrebs, reduzieren, wenn er sich regelmäßig bewegt - drei Mal eine Stunde oder fünf Mal eine halbe Stunde in der Woche."
Neuere Forschungen
Andererseits hilft Ausdauersport auch, die Krankheit, wenn sie schon ausgebrochen ist, zu besiegen beziehungsweise zumindest in Schach zu halten. Sevelda: "Neben Chemo-, Immun-, Strahlen- oder antihormoneller Therapie ist Bewegung etwas, das Jeder für sich selbst machen kann. Und dass die auch sich so auswirkt, dass das Risiko, dass die Krebserkrankung wieder auftritt, reduziert werden kann, ist eine doch sehr neue Erkenntnis." Die ersten Beobachtungsstudien zu Krebs und Bewegung hat es vor rund zehn Jahren gegeben, mittlerweile werden jährlich mehrere Arbeiten dazu in Fachjournalen publiziert.
Auch in Österreich, am Klinikum Wels, wird geforscht. Josef Thaler und sein Team wollen mit Zahlen, Daten und Fakten belegen, dass eine moderate Bewegung mit Herz-Kreis-Lauf-Training bei Darmkrebspatienten die Überlebenschancen verbessert. 1.000 Patienten sollen in den nächsten fünf Jahren daran teilnehmen. "Und wir sind intensiv dran, diese Studie voranzubringen", so Thaler.
Vermeiden von Übergewicht
In anderen Ländern konzentriert sich die Forschung darauf herauszufinden, wie und warum Ausdauersport wirkt, der letzte Schlüssel zum Verständnis, fehle aber noch. Paul Sevelda: "In letzter Konsequenz weiß man es nicht. Es sind sicher einige molekularbiologische Elemente dabei, wie man weiß. Zum Beispiel, dass übergewichtige Frauen ein Mehr an Sexualhormonen ausbilden, die wiederum im Zusammenhang mit Brustkrebs stehen. Bei den Männern ist es ein ähnlicher Zusammenhang vielleicht mit Prostatakrebs. Die Mechanismen sind noch nicht bekannt, aber Bewegung heißt Vermeiden von Übergewicht, und das dürfte ein ganz entscheidender Punkt dabei sein", so Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe.