Premiere in Berlin: "Stirb langsam 5"

Zum 5. Mal in 25 Jahren kehrt Bruce Willis in seiner Kultrolle als New Yorker Polizist John McLane auf die Leinwand zurück. Die fünfte Folge trägt den bezeichnenden Titel "Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben" und bietet wie die Vorgänger viel Action und eher sparsame Dialoge.

Der inzwischen 57-jährige Bruce Willis ist auch im Film sichtbar älter geworden, aber kein bisschen leiser. Diesmal reist John McLane nach Moskau, um dort seinen Sohn zu finden, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hat.

Morgenjournal, 6.2.2013

Birgit Schwarz

Die Rolle als wortkarger Polizist John McLane, der mit Herz und vollem Körpereinsatz jede noch so große Herausforderung besteht, hat Bruce Willis vor 25 Jahren über Nacht vom kleinen Nebendarsteller zum hochbezahlten Hollywoodstar gemacht.

Ein Traum für Stuntmen

Diesmal beginnt "Stirb langsam" mit einer Autoverfolgungsjagd in Moskau, für die allein zweieinhalb Monate mit Dutzenden Stuntmen gedreht wurde. Regisseur John Moore: "Jeder Stuntman auf der Welt will einmal in seinem Leben bei 'Stirb langsam' dabei sein, weil Bruce Willis und seine Filme immer wieder Maßstäbe setzen."

In Moskau erfährt John McLane, dass sein Sohn Jack McLane (gespielt vom australischen Newcomer Jai Courtney) CIA-Agent geworden ist und einen russischen Informanten beschützen soll. Gemeinsam nehmen sie die Spur auf und überwinden langsam ihre Entfremdung.

Für Bruce Willis ist das in allen "Stirb langsam"-Filmen wiederkehrende Motiv von Familienwerten ein wichtiges dramaturgisches Mittel: "Konflikte zwischen Mann und Frau oder Vater und Sohn sind manchmal lustig und manchmal Drama. Sie treiben die Handlung weiter. Das wäre ein trauriger kleiner Film, wenn ich immer nur alleine hinauf oder hinunter rennen würde."

Doppeltes McLane-Heldentum

Der Film endet in Tschernobyl in einer apokalyptischen Zerstörungssequenz und mit typischem McLane-Heldentum - diesmal sogar doppelt, wie der Vater so der Sohn. Dem vielfach geäußerten Vorwurf, seine Filme seien gewaltverherrlichend, begegnet Bruce Willis so:

"Man setzt sich in eine Achterbahn, weil man den Nervenkitzel will, das Gefühl, man könnte jede Sekunde herauskippen; so ist das auch mit unseren Filmen. Das ist reine Unterhaltung. Und wenn Menschen heute böse, verrückte Dinge tun, dann nicht wegen irgendwelcher Filme."

Mit wie viel Selbstironie er seine so erfolgreiche Rolle betrachtet wird deutlich, als ihn ein Journalist fragt, ob er denn in den nächsten Film nicht noch mehr Action packen wolle: "Ja genau, noch mehr Action, und das Schauspielen lassen wir ganz weg, diese ganze rührselige Vater-Sohn-Geschichte, lass uns einfach Dinge in die Luft sprengen und von Gebäuden springen, das reicht auch."

Yippie-Ya-Yeah Schweinebacke!

Dass sich vor lauter Action auch Fehler einschleichen können, muss Regisseur John Moore eingestehen. Er lässt die beiden McLanes mit einer kurzen nächtlichen Autofahrt die 1.000 Kilometer von Moskau nach Tschernobyl überwinden. "Die MacLanes fahren einen Maibach, der ist richtig schnell und richtig leise", sagt John Moore.

Und natürlich kommt auch der 5. Teil von "Stirb langsam" nicht ohne den - leider nicht besonders glücklich übersetzten - Kampfruf von John McLane aus: "Yippie-Ya-Yeah Schweinebacke!"

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Stirb langsam 5