Keine Atomgespräche zwischen Iran und USA

Im Atomstreit des Westens mit dem Iran wird es vorerst keine direkten Verhandlungen mit den USA geben. Ayatollah Ali Khamenei, das geistliche Oberhaupt des Iran, hat ein entsprechendes Gesprächsangebot von US-Vizepräsident Joe Biden abgelehnt.

Abendjournal, 7.2.2013

Ayatollah: "Idee von Verhandlungen naiv"

Ayatollah Ali Khamenei, das geistliche Oberhaupt des Iran, hat von den USA angebotene direkte Gespräche über den Atomstreit zwischen dem Iran und dem Westen als Trick bezeichnet. Es könne keine Verhandlungen unter Druck geben, so Khamenei. Die Idee direkt mit Amerika zu verhandeln, sei naiv.

US-Vize-Präsident Joe Biden hatte auf der Sicherheitskonferenz in München mit der Aussage aufhorchen lassen, die USA seien zu einem bilateralen Treffen mit der iranischen Führung bereit. Dabei müsse es jedoch ernsthaft und konkret zugehen. Der iranische Außenminister hatte noch vorsichtig optimistisch auf dieses Angebot reagiert.

Iran: "Atomprogramm für zivile Zwecke"

Der Westen verdächtigt den Iran seit Jahren, heimlich an Atomwaffen zu basteln, die Führung in Teheran bestreitet das. Ihnen zufolge dient das Atomprogramm rein zivilen Zwecken. Dagegen spricht jedoch einiges, etwa dass der Iran zuletzt angekündigt hat, den für die Produktion atomarer Sprengköpfe notwendigen Prozess der Urananreicherung beschleunigen zu wollen, oder dass die iranischen Behörden immer wieder unabhängige Experten daran gehindert haben, diese Behauptungen zu überprüfen.

Sowohl die USA als auch Israel bezeichnen einen atomar bewaffneten Iran als inakzeptabel. Während US-Präsident Barack Obama nach wie vor auf Verhandlungen und Wirtschaftssanktionen setzt, würde Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu auch einen Militärschlag nicht scheuen, um eine iranische Atombombe zu verhindern.