Teilgeständnis im Telekom-Prozess

Neun Jahre nach einem verdächtigen Kursanstieg der Aktie der Telekom Austria und damit in Zusammenhang stehenden Bonuszahlungen an Manager, stehen heute drei Ex-Vorstände der Telekom, ein Ex-Prokurist und ein Broker genau deswegen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Untreue und Beihilfe zur Untreue vor. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihnen Haftstrafen.

Mittagsjournal, 11.02.2013

Ex-Vorstände sollen Broker angestiftet haben

Die Geschichte hat von Anfang an verdächtig ausgesehen. Ziemlich genau vor neun Jahren, stieg der Kurs der Telekom-Aktie knapp vor Börsenschluss plötzlich stark. Das genaue Datum spielt eine Rolle, denn der 26. Februar 2004 war ein festgelegter Stichtag. Sollte der Aktienkurs an diesem Tag einen bestimmten Wert übertreffen, dann sollte für die Manager ein Bonus fällig werden. Und er wurde fällig, in Summe hat die Telekom an einige Führungskräfte mehr als zehn Millionen Euro bezahlt. Dass der Kurs genau an diesem Tag nach oben schoss, ohne dass es irgendeine wirtschaftliche Erklärung dafür gegeben hätte, ist gleich aufgefallen. Jetzt die damaligen Vorstände Heinz Sundt, Stefano Colombo und Rudolf Fischer vor Gericht. Sie sollen einen Börsenhändler angestiftet haben, den Kurs in die Höhe zu treiben. Dieser Händler ist ebenfalls angeklagt.

"Keine verbindliche Vereinbarung"

Außer dem früheren Vorstand Rudolf Fischer bekennen sich alle im Wesentlichen nicht schuldig. Fischers Anwalt betont, dass es keine verbindliche Vereinbarung zwischen dem Vorstand und dem Broker Wanovits gegeben habe, eine Prämie zu zahlen. Wanowitz hätte das nicht einklagen können, also könne man diesen Bereich auch nicht als Untreue werten. Heinz Sundts Anwalt sagt, Sundt habe von dem Arrangement mit dem Broker gar nichts gewusst. Er sei ein erfahrener Manager und hätte die Stopp-Taste gedrückt, wenn er davon erfahren hätte. Das Urteil ist für den 22. Februar geplant.