Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Haarscharf - zumindest in astronomischen Dimensionen - wird Freitagabend ein Asteroid an der Erde vorbeifliegen. Der etwa 50 Meter große Gesteinsbrocken soll unseren Planeten in einer Entfernung von 28.000 Kilometern passieren. Das ist näher als so mancher Satellit und näher als jeder andere Asteroid seit Beginn der Beobachtungen.

Morgenjournal, 15.2.2013

Florian Petautschnig

Theoretisch mit Fernglas sichtbar

Theoretisch könnte der Asteroid sogar einen Satelliten rammen. Doch das ist äußerst unwahrscheinlich, heißt es von der US-Weltraumagentur NASA. Die Flugbahn sei genau bekannt, ein Einschlag auf die Erde daher ebenfalls ausgeschlossen.

Trotz der großen Nähe zur Erde wird man den Himmelskörper mit freiem Auge nicht sehen können, sagt der Astronom Arnold Hanslmeier von der Universität Graz. Ein gutes Fernglas würde zwar theoretisch ausreichen, da sich der Asteroid sehr schnell bewege, sei es aber schwierig, ihn zu lokalisieren.

Asteroid kommt wieder

Laut Hanslmeier fliegt der Asteroid mit einer Geschwindigkeit von 7,6 Kilometern pro Sekunde – die Strecke zwischen Wien und Graz würde er in weniger als 30 Sekunden bewältigen. Wer den Himmelskörper dennoch beobachten möchte, hätte hierzulande aber ohnehin weniger gute Chancen. Die besten Voraussetzungen gäbe es in Osteuropa, in Asien oder Australien.

Der Asteroid mit der Bezeichnung "2012 DA14" bleibt der Erde jedoch ein treuer Begleiter. Laut Hanslmeier würde er sich bereits nächstes Jahr wieder in Erdnähe befinden – diesmal in 100.000 Kilometern Entfernung.