Hochegger als Gelddrehscheibe für Telekom

Beim Telekom-Prozess wurde heute der Lobbyist Peter Hochegger mit Spannung erwartet. Er war als Zeuge geladen und hätte sich der Aussage entschlagen können, weil er in einem anderen Telekom-Verfahren angeklagt ist. Doch von dieser Möglichkeit machte Hochegger keinen Gebrauch und gab zu, dass er als Drehscheibe für Telekom-Gelder gedient habe.

Mittagsjournal, 20.2.2013

1,5 Mio. Euro für Studien

Laut Staatsanwaltschaft soll Hochegger im Auftrag der Telekom Scheinstudien erstellt haben, damit so die Prämie an den Broker Wanovits gezahlt werden konnte. Das weist Hochegger zurück: Er habe sehr wohl für das Projekt gearbeitet, sagt Hochegger, für das er letztlich 1,5 Millionen Euro von der Telekom bekommen habe. Einerseits sei es um eine Marktbereinigung im Telekombereich gegangen, andererseits darum, die Bedingungen für den Investitionsschutz im Bereich Glasfasernetz zu verbessern.

Mit Geldkoffer über Stephansplatz

Den Auftrag für das Projekt habe er aber nur bekommen, nachdem er zugesagt hatte, quasi als Drehscheibe für die Zahlungen an den Broker Wanovits zu fungieren. Zwei Mal habe Hochegger schließlich Bargeld übergeben - eine halbe Million Euro sei es gewesen. Er habe das Geld bei der Bank abgeholt und in seinen Aktenkoffer gelegt, schildert Hochegger: "Dann bin ich mit einem mulmigen Gefühl über den Stephansplatz gegangen und habe gedacht: Hoffentlich überfällt mich niemand." In seinem Büro in der Seilergasse habe er das Geld schließlich übergeben.

Jahre später wurde Wanovits von Hochegger beauftragt, Studien zu erstellen - damit habe er aber nur wenig anfangen können, gibt Hochegger dem Richter recht.