Telekom: Schieszler entlastet Sundt
Im Telekom-Prozess um die Aktienkursaffäre vom Februar 2004 gegen frühere Telekom Austria-Vorstände ist das Beweisverfahren eröffnet worden. Als erster Zeuge am vierten Verhandlungstag hat Gernot Schieszler, der die Kronzeugenstellung anstrebt, Ex-Telekom-Chef Heinz Sundt entlastet.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 18.2.2013
Auftrag zur Kursmanipulation
Schieszler hat zwar Sundt entlastet, dessen angeklagte Vorstandskollegen Rudolf Fischer und Stefano Colombo aber massiv belastet. Sie hätten das "Go" gegeben, den Aktienkurs über die magische Schwelle von 11,70 Euro zu heben, was wiederum ein 8,8 Mio. Euro schweres Bonusprogramm für knapp 100 Telekom-Manager zur Auszahlung brachte. Sundt sei weder bei den Besprechungen dabei gewesen, noch habe er mit ihm über die geplanten Kursmanipulationen gesprochen.
Schieszler strebt einen Kronzeugenstatus an, dann würde er strafrechtlich nicht angeklagt. Sein Recht auf Entschlagung als Beschuldigter hat er heute im Wiener Straflandesgericht nicht genutzt. Gefragt, wie er und seine Vorstandskollegen damals im Februar die Causa gesehen haben, meinte Schieszler zu Richter Michael Tolstiuk, das "Bewusstsein, dass das kein reales, echtes und ehrliches Geschäft war", sei vorhanden gewesen.