"Kronzeuge" Schieszler im Telekom-Prozess
Am Landesgericht Wien wird im Telekom-Prozess heute der Ex-Telekom-Manager Gernot Schieszler als Zeuge einvernommen. Er war an den von der Staatsanwaltschaft angeklagten Taten beteiligt und hofft auf die Kronzeugenregelung.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 18.2.2013
Diversion statt Haft
Vor eineinhalb Jahren, zu Beginn der Telekomermittlungen, hat der ehemalige Telekom-Mnager Gernot Schieszler umfassend zu verschiedensten dubiosen Vorgängen in dem Konzern vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt und damit eine Ermittlungswelle ausgelöst. Bisherige Bilanz: vier Anklagen und noch zahlreiche laufende Ermittlungen. Aus Sicht von Schieszlers Anwalt Stefan Prochaska hat sein Mandant alle nötigen Vorgaben für die Kronzeugenregelung erfüllt.
Derzeit wird Schieszler noch in einem abgetrennten Verfahren als Beschuldigter geführt. Wenn er die Kronzeugenregelung angeboten bekommt, heißt das aber nicht, dass Schieszler straflos davonkommt. Das hat der Staatsanwalt auch in seinem Anklagevortrag zum ersten Telekom-Prozess rund um die Börsenmanipulationen betont. Schieszler wird eine Diversion etwa in Form einer Geldstrafe angeboten wird. Davon geht auch Anwalt Prochaska aus.
Die Frage ist nun, wann Schießzler die Kronzeugenregelung angeboten wird. Bei der Staatsanwaltschaft Wien heißt es vorerst für Schießzler noch "bitte warten". Die Kronzeugenregelung hängt am Ermittlungsverfahren und ist unabhängig von diesem einzelnen Prozess, sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Derzeit würden in der Telekom-Causa noch zu viele Ermittlungen laufen. Laut Gesetz seit das Diversionsangebot erst am Ende des Ermittlungsverfahrens vorgesehen.