Sozialpartner präsentieren Bildungsideen

Die Sozialpartner drängen auf Reformen beim Thema Bildung. Sie wollen die Lehre attraktiver machen, aber auch bei den ganz Kleinen ansetzen. Ein zweites Kindergartenjahr soll verpflichtend und kostenlos werden, sagen Wirtschaftskammer und ÖGB.

Abendjournal, 27.2.2013

Finanzierung offen

Alle Kinder nicht erst mit fünf, sondern schon mit vier Jahren in den Kindergarten, und das verpflichtend und kostenlos. Das soll nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund möglichst gut auf die Schule vorbereiten, da sind sich Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl ("Jeder junge Mensch soll die Chance haben, in diesen zwei Jahren überhaupt fit für die Schule zu werden") und ÖGB-Chef Erich Foglar ("Es ist wichtig, dass man die Frühförderung der Kinder jetzt mit einem zweiten Jahr weiterentwickelt") einig.

Bildungsministerin Claudia Schmied von der SPÖ unterstützt diesen Vorschlag grundsätzlich. Allerdings müsse geklärt werden, wie dieses zweite Kindergartenjahr finanziert werden kann.

Fertige Lehre nach einem Jahr

Ein zweites wichtiges Thema aus Sicht der Sozialpartner sind die Lehrberufe. Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, parallel zur Lehre die Matura zu machen. Das wollen die Sozialpartner weiter fördern. Neu ist unter anderem der gemeinsame Vorschlag, dass jemand, der schon eine Matura hat, innerhalb eines Jahres einen Lehrberuf machen kann. Insgesamt soll das Bildungssystem durchlässiger werden, sagt Leitl: "Egal wo ein junger Mensch beginnt, es müssen ihm alle Bildungswege und damit alle Karrieren und alle Wünsche des Lebens offen stehen." "Für uns ist ganz wichtig, dass es eine Chancengleichheit der dualen Berufsausbildung gibt", ergänzt Foglar.

Langfristig wollen die Sozialpartner auch die neunte Schulstufe reformieren. Die Neue Mittelschule soll fünf Jahre dauern, dafür soll die polytechnische Schule dann der Vergangenheit angehören.