USA wollen Syrien-Rebellen unterstützen

Der neu ernannte Außenminister der USA, John Kerry, ist heute zur "Konferenz der Freunde Syriens" nach Rom gekommen. Die syrische Opposition will die Internationale Gemeinschaft bei dieser Gelegenheit um militärische Unterstützung bitten. Die USA signalisieren, auch mit militärischem Material helfen wollen.

Mittagsjournal, 28.2.2013

Kerry vor Journalisten schweigsam

Nur ein Gast interessiert die Journalisten bei der Syrien-Konferenz in Rom wirklich: John Kerry. Wird der neue amerikanische Außenminister, wie er es schon in den vergangenen Tagen immer wieder kryptisch angedeutet hat, den Rebellen Unterstützung durch die USA zusagen?#

Vorerst gibt Kerry den wartenden Journalisten noch keine Antwort. Aber klar ist: Es wird direkte Unterstützung der USA geben, erstmals nicht nur für die zivile syrische Opposition, sondern auch für die Kämpfer selbst. Die Frage ist nur, wie weit diese Hilfe gehen wird.

Weißes Haus: "Wende in Politik"

Medikamente und Verpflegungspakete der US-Armee sollen die Rebellen erhalten - das gilt bereits als fix. Über alles, was darüber hinausgeht, kursieren vorerst hingegen nur Gerüchte: Möglicherweise Funkgeräte, Nachtsichtgeräte, kugelsichere Westen, vielleicht auf Fahrzeuge.

Das Weiße Haus will sich offiziell noch nicht festlegen. Dass man die Rebellen nun erstmals direkt unterstütze, sei aber eine Wende in der Syrien-Politik. Aber zu weit wollen die USA offenbar nicht gehen. Die US-Bevölkerung ist kriegsmüde und möchte das Land nicht erneut in einen Konflikt hineingezogen sehen.

Syrien-Rebellen fordern mehr

Zudem geht die Angst um, dass die US-Lieferungen radikale Islamisten stärken könnten. Echte Waffen und Munition sind für die USA daher tabu, doch genau das fordert die syrische Opposition. Als Zeichen des Protests gegen die - ihrer Meinung nach - zu geringe Unterstützung durch den Westen wollte die wichtigste Oppositionsallianz ihre Teilnahme an der Konferenz in Rom bereits gänzlich absagen. John Kerry hatte sie in letzter Minute dann doch noch zum Kommen überredet.

In Syrien selbst spitzt sich die Lage unterdessen von Tag zu Tag weiter zu. Inzwischen flüchten jede Woche bereits 40.000 Syrer in die Nachbarländer, 940.000 befinden sich bereits außer landes. Und noch im März wird vermutlich die Grenze von einer Million Flüchtlinge überschritten werden.

Flüchtlingsstrom reißt nicht ab

"Die Krise geht wirklich an die Grenzen unserer Kapazitäten", sagt die UNO-Hilfskoordinatorin Valerie Amos. Und die bei der Geberkonferenz in Kuwait vor einem Monat von vielen Ländern zugesagte Unterstützung ist immer noch nicht bei der UNO eingetroffen.

Wir haben nur 200 Millionen Dollar von den versprochenen 1,5 Milliarden erhalten, sagt Amos. Daran, dass sich die Lage in Syrien bald entspannen könnte, glaubt die UNO nicht mehr - und wohl auch kaum einer der Politiker, die am Donnerstag zur Syrien-Konferenz nach Rom gekommen sind.