Golan: UNO-Soldaten als Geiseln

Die in Syrien entführten UNO-Soldaten sind offenbar wohlauf. Im Internet ist heute ein Video aufgetaucht, das einige der philippinischen Blauhelme zeigt. Sie sind von einer syrischen Rebellengruppe entführt worden. Diese will für die Freilassung der Geiseln Zugeständnisse von der Regierung in Damaskus.

Abendjournal, 6.2.2013

Österreicher 30 km entfernt

Die Verhandlungen zwischen dem philippinischen Außenministerium und den rund 30 Geiselnehmern laufen derzeit. Offenbar fordern die Rebellen, dass die syrische Armee aus einem Dorf in der Nähe zur israelischen Grenze abziehen solle. In dem im Internet aufgetauchten Video sind sechs der Soldaten zu sehen. Einer von ihnen sagt, dass es ihnen gut gehe und sie versorgt werden. Von den Rebellen werden sie als "Gäste" bezeichnet.

Seit 1974 gibt es die Beobachter-Mission am Golan, um den Waffenstillstand zwischen Syrien und Israel zu überwachen. 1.100 UNO Soldaten sind am Golan stationiert, 371 davon kommen aus Österreich. Die Österreicher befinden sich etwa 30 Kilometer von jenem Ort entfernt, an denen die Philippinen festgehalten werden.

Lage gespannt, aber ruhig

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, sagte in der Zeit im Bild, dass die Situation im Österreichischen Sektor ruhig sei: "Wir leben ja bereits seit einigen Monaten in dieser Spannung, wir sind auch letztlich genau dafür vorbereitet. Aber natürlich ist die Situation angespannt, das ist nicht zu beschönigen."

Der UNO-Sicherheitsrat ist heute in dieser Sache zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengetroffen und hat die Geiselnahme scharf verurteilt. In Syrien selbst dauern die heftigen Kämpfe weiter an. Die syrische Opposition will in der kommenden Woche einen eigenen Übergangsregierungschef wählen. Die Wahl soll am Dienstag in Istanbul stattfinden.

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