Neuer Papst: Wohlwollen in Italien

An der Spitze der römisch-katholischen Kirche steht erstmals in ihrer zweitausendjährigen Geschichte ein Papst aus Lateinamerika. Eine für viele wohl überraschende Wahl. Die internationalen Reaktionen auf den neuen Amtsinhaber, vor allem jene aus Italien, sind durchwegs positiv.

Mittagsjournal, 14.3.2013

Aus Rom, Barbara Ladinser im Gespräch mit

Franziskus ist Halbitaliener

Nicht nur der Umstand, dass Franziskus ein Halbitaliener ist, sorgt für Begeisterung in der italienischen Bevölkerung. "Viele verbinden mit ihm die Hoffnung auf große Veränderung in der Kirche", so ORF Italien-Korrespondentin Barbara Ladinser.

Der neue Papst stehe auch im Kontrast zum "absoluten Unwillen der italienischen Politik, sich zu erneuern". In Gesprächen mit Bürgern habe sich vor allem der Wunsch erkennen lassen, dass "in der Kirche Ruhe einkehrt und die Intrigen ein Ende nehmen."

Presse reagiert positiv

Auch die italienische Presse sei voll des Lobes für den neuen Papst. Die Journalisten linker bis rechter Medien würden vor allem seine einfache und bescheidene Art loben, auch seine starke Bindung zu Rom beeindrucke die Kolumnisten.

"Linke Zeitungen nennen ihn bereits im Zusammenhang mit Johannes XXIII., dem Reformpapst. Die katholischen Blätter loben seine Kontinuität und unterstreichen, dass er nie der Verführung der Befreiungstheologie erlegen ist. Und die konservativen Zeitungen verweisen auf seine klare, kirchentreue Haltung in moraltheologischen Fragen", so Ladinser.