Wissenschaftsakademie: Zeilinger neuer Präsident
Der renommierte Quantenphysiker Anton Zeilinger ist seit gestern neuer Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Akademie ist mit mehr als 1.000 Mitarbeitern die größte öffentliche Einrichtung, die ausschließlich Forschung betreibt. Nach großen Geldnöten im letzten Jahr befindet sie sich derzeit mitten in der größten Reform ihrer Geschichte: Ihre Organisation soll vollständig umgebaut werden. Der Physiker Zeilinger, der seit Jahren als heißer Kandidat für den Nobelpreis gilt, übernimmt die Akademie also in einer Phase des Umbruchs.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 16.3.2013
Sparzwänge, Proteste, Austritte von prominenten Mitgliedern - damit hatte die Österreichische Akademie der Wissenschaften im vergangenen Jahr zu kämpfen. Der neue Akademiepräsident Anton Zeilinger gesteht sich ein, dass die Akademie sicher ein besseres Image in der Öffentlichkeit haben könnte.
Dazu kommt noch die geplante Strukturreform der Akademie. Deren Ziel: Weniger Bürokratie und eine Neuorganisation der Führungsebenen. So sollen zum Beispiel die Forschungsinstitute organisatorisch vollständig von der so genannten Gelehrtengesellschaft getrennt werden. Das ist ein Gremium, das etwa die Politik mit wissenschaftlichem Know-How beraten soll. Eine Zeit des Umbruchs also, in der Quantenphysiker Anton Zeilinger an die Spitze der Akademie rückt. Doch für ihn liegt der Fokus nicht auf Reformen, sondern auf neue Ziele, wie effiziente Energienutzung oder die Finanzierung des Pensionssystems – denn die Akademie repräsentiere immerhin eine unheimliche Breite an Wissen.
Wissen zur Verfügung stellen, reformieren, und Image aufpolieren. Das nimmt sich der neue Präsident der Akademie der Wissenschaften also vor. Dafür wünscht er sich auch einen guten Dialog mit der Politik. Denn eine Akademie der Wissenschaften brauche finanzielle Planungssicherheit, so Zeilinger. Er hofft auf offene Gespräche vor allem mit Finanzministerin Fekter (ÖVP), sagt der Quantenphysiker Anton Zeilinger. Er zählt international zu den renommiertesten Vertretern seines Fachs. Prominent geworden ist er durch seine Experimente zur Quantenteleportation, außerhalb der Fachwelt auch wie in der Science Fiction "Beamen" genannt. Am ersten Juli tritt Zeilinger sein Amt als neuer Präsident der Akademie der Wissenschaften an.
