"Im Ö1-Journal zu Gast"
Strache: Optimismus nach Niederlagen
FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache schiebt die Verantwortung für die Niederlagen der Freiheitlichen bei den Landtagswahlen in Niederösterreich und Kärnten von sich weg und erklärt, dass ihm bei den Aufräumarbeiten die Hände gebunden seien. Bei den Wahlen in Tirol und in Salzburg werde es aber wieder aufwärts gehen mit der FPÖ, zeigt sich Strache im Ö1 Interview überzeugt und nennt als Wahlziele jeweils die 15 Prozent Marke.
8. April 2017, 21:58
(c) Techt, APA
Mittagsjournal, 16.3.2013
FPÖ-Chef Strache im Ö1-Journal zu Gast bei
Die FPÖ hat bei den Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich Wunder erlebt, die der Parteifarbe blau alle Ehre tun: In Kärnten ist die Schwesterpartei FPK von oben fast ins Nichts gefallen, der abgewählte Landeshauptmann Gerhard Dörfler und der abgewählte Finanzlandesrat Harald Dobernig beharren aber auf ihren Landtagsmandaten. FPÖ-Chef Heinz Christian Strache hat sich gegen sie bisher nicht durchgesetzt. Und in Niederösterreich ist die FPÖ vom Newcomer Frank Stronach überholt worden. Auch hier gilt Straches Machtwort offenbar wenig, Landes-Parteichefin Rosenkranz weigerte sich zurückzutreten. Im "Ö1 Journal zu Gast" zeigt sich der FPÖ-Chef überzeugt, dass das auch etwas Gutes hat. Die FPÖ versucht jetzt mit allen Kräften, aus dem Tief herauszukommen.
Ktn: Dobernig-Rückzug erwünscht
In der Frage, ob der abgewählte Landeshauptmann Gerhard Dörfler von der FPK und der bisherige Finanzlandesrat Harald Dobernig in Kärnten Landtagsmandate übernehmen sollen, wird jetzt auch FPÖ-Chef Heinz Christian Strache erstmals deutlich. Er wünsche sich, dass die beiden die Konsequenzen aus der Wahlniederlage ziehen wie schon Kurt Scheuch und ihre Mandate zur Verfügung stellen. Gleichzeitig räumt Strache ein, dass er nicht weiß, ob er das durchsetzen kann. Er wünsche sich zwar eine Erneuerung, aber es handle sich um den Kärntner Kooperationspartner, nicht um die FPÖ selbst.
Kein Köpferollen in Niederösterreich
Zur Wahlniederlage in Niederösterreich meint Strache, dort sei man offenbar zu defensiv vorgegangen und habe zu wenige Kanten gezeigt. Hier seien Optimierungsschritte zu setzen. Allerdings wolle er bei schlechten Ergebnissen nicht automatisch Köpfe rollen sehen, sprich den Rücktritt von Barbara Rosenkranz. Außerdem lege er Wert darauf, dass in der FPÖ die Landesgruppen föderal organisiert seien. Die Frage nach der Zukunft von Barbara Rosenkranz werde sich erst beim nächsten regulären Parteitag stellen, sie sei für die ganze Periode gewählt worden.
Als Wahlziel für die bevorstehenden Landtagswahlen in Tirol und Salzburg nennt Strache die 15 Prozent Marke.
Persönliches Ziel: Faymann ablösen
Auf die Frage ob er Frank Stronach und mit ihm das Team Stronach unterschätzt habe, sagt Strache, dieser sei ein Mitbewerber wie jeder andere, er nehme ihn jedenfalls ernst. Allerdings sei Stronach jemand, der antrete, aber gar nicht vorhanden sei und Steuervorteile lukriere. Er, Strache, wolle vielmehr auf Bundesebene Kanzler Faymann (SPÖ) herausfordern und ablösen. Deshalb sei sein Ziel, die FPÖ bei der nächsten Nationalratswahl zur stärksten Kraft zu machen. Ganz klar peilt Strache dabei ein sattes Plus und das deutliche Überschreiten der 20 Prozent an. Sollte es kein Plus vor dem freiheitlichen Ergebnis geben, werde er die Vertrauensfrage stellen, so Strache auf Nachfrage.
Neuer Ausländer-Wahlkampf kommt
Nach dem Wahldesaster in Kärnten und der schwachen Leistung der FPÖ Niederösterreich, will FPÖ-Chef Heinz Christian Strache für die Nationalratswahl auch wieder verstärkt auf das Ausländerthema setzen. Konkret gehe es ihm um Fragen wie Asylbetrug und Massenzuwanderung, das seien Kernthemen der FPÖ. Er trete an, die „Asylindustrie“ in Österreich abzustellen, wie auch eine Islamisierung, die die Menschen nicht wollten. Aber er wolle durchaus auch Integration fördern, so der FPÖ-Chef.