Zypern: Alle Banken bleiben zu

In Zypern bleiben nun doch alle Banken bis kommenden Donnerstag geschlossen - den Instituten soll noch Zeit gegeben werden, sich auf die notwendigen Änderungen vorzubereiten. Der Entscheidung ist angeblich ein heftiger Streit zwischen Präsident und dem Notenbankchef vorangegangen. Inzwischen floss dennoch viel Geld ins Ausland.

Geschlossene Bank auf Zypern

(c) KONSTANTINIDIS, EPA

Morgenjournal, 26.3.2013

Widerspruch und Vorwürfe

Alle Banken Zyperns werden nun doch erst am Donnerstag wieder öffnen, wie der zypriotische Finanzminister Michalis Sarris erklärte. Zuvor hatte die Zentralbank erklärt, dass am Dienstag die kleinen Banken wieder aufmachen würden. Die beiden angeschlagenen großen Banken, Bank of Cyprus und Laiki Bank, sollten von vornherein erst am Donnerstag wieder öffnen. Doch Präsident Nikos Anastastiades soll dem Zentralbankchef Notenbankchef Panikos Demetriades widersprochen und ihm vorgeworfen haben, er werde mit der Öffnung nur einiger Banken erst Recht Verwirrung stiften, berichteten zypriotische Medien am Montagabend.

Abhebungen beschränkt

Anastasiades hat am Abend außerdem Einschränkungen des Kapitalverkehrs angekündigt. Damit soll die Zentralbank das Bankensystem der Inselrepublik schützen. Die Beschränkungen seien zeitlich begrenzt, so Anastasiades: "Ich versichere Ihnen, dass dies nicht lange dauern wird." Die Maßnahmen sollten stufenweise wieder "abgeschwächt" werden. Einzelheiten nannte er nicht.

Erwartet wird, dass Kunden künftig nur bestimmte Höchstbeträge pro Tag und Monat abheben dürfen. Mit den Einschränkungen soll verhindert werden, dass alle Sparer ihr ganzes Geld abziehen. Das Limit für Bankomaten war am Sonntag je nach Bank auf 100 bis 120 Euro reduziert worden.