Blutiger März in Syrien: 6.000 Tote

Der Bürgerkrieg in Syrien wird immer brutaler. Der März war der blutigste Monat bisher: Die syrische Menschenrechts-Beobachtungsstelle zählte im März 6.000 Tote.

Mittagsjournal, 2.4.2013

600 Kinder und Frauen

Der blutige März wird er jetzt bereits genannt, oder der tödlichste Monat in Syrien. 6.005 Tote habe es gegeben, sagt die syrische Menschenrechts-Beobachtungsstellt in London. Einer ihrer Sprecher, Mataz Suheil, sagt im Interview mit dem britischen Fernsehen: "Die Statistik des blutigen März ist die schlimmste, seit der Aufstand vor zwei Jahren begonnen hat. Die Zahl der Toten im vergangenen Monat ist höher, als in den ersten neun Monaten der Erhebung gegen Assad, also im ganzen Jahr 2011. Das geht Hand in Hand mit der militärischen Pattsituation, seitdem der Aufstand zu einem blutigen Bürgerkrieg geworden ist."

Etwa 2.000 Zivilisten sind unter den Toten, darunter fast 300 Kinder und ebenso viele Frauen, außerdem 1.500 Soldaten der Assad-Armee und rund gleich viele Rebellen. Die Zahlen sind wie schon seit Beginn des Aufstandes im März 2011 nicht unabhängig bestätigt, die syrische Menschrechts-Beobachtungsstelle glaubt sogar, dass sie noch höher ist. Im regimetreuen syrischen Fernsehen gibt es dazu keine Informationen. Statt dessen werden Kämpfe gezeigt, und Soldaten dürfen die Regime-Parolen wiederholen: "Terroristengruppen aus dem Ausland sind aus dieser Richtung gekommen - wir haben sie eliminiert."

Trost von Frau Assad

Asma Assad, die Frau des syrischen Machthabers, hat am Wochenende erstmals indirekt zum Bürgerkrieg Stellung bezogen. In einem Video, das im Fernsehen gezeigt und im Internet gepostet wurde, ist sie bei einem Empfang zum arabischen Muttertag am 21. März zu sehen. Sie tröstet Frauen, deren Kinder ums Leben gekommen sind: "Anstatt um euer eigenes Leben zu fürchten, habt ihr euch um Syrien gefürchtet. Auch eure Kinder haben sich nicht nur um euch, sondern um alle Mütter im Land gefürchtet. Sie beschützen das Land im Wissen, dass Syrien die Heimat ist, die Mutter von allen."

70.000 Menschen sind nach Schätzungen der UNO in dem Konflikt bereits getötet worden, ein Ende ist nicht absehbar.

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