USA setzen Kopfgeld auf Joseph Kony aus

Die USA haben ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf Joseph Kony ausgesetzt. Der selbsternannte Rebellenführer in Uganda, Kriegsverbrecher und Internet-Star wider Willen wird vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gesucht. Ihm werden Mord, Vergewaltigung und Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten vorgeworfen.

Mittagsjournal, 4.4.2013

450.000 Menschen vertrieben

Ein Grund warum plötzlich so intensiv nach Kony gesucht wird, ist nicht zuletzt ein Video, das seine Verbrechen dokumentiert und das fast 100 Millionen Mal auf der Plattform Youtube angesehen wurde.

Joseph Kony gehört ohne Zweifel zu den übelsten Gestalten eines an üblen Gestalten nicht armen Konflikts. Er soll als Anführer der Rebellengruppe Lords Resistance Army für die Vertreibung von mindestens 450.000 Menschen in Uganda verantwortlich sein.

Vergebliche Suche im Dschungel

Vor allem die massenhafte Rekrutierung von Kindersoldaten wird ihm zur Last gelegt. Oft sind sie missbraucht, verstümmelt und ermordet worden. Um nach jahrelanger Suche im Dschungel von Uganda endlich zu einem Ergebnis zu kommen, hat die US-Regierung jetzt ein Kopfgeld auf Kony ausgesetzt sagt ein Sprecher des Außenministeriums: Das Außenministerium setzt für die Ergreifung, Auslieferung und Bestrafung von Jospeh Kony und zwei seiner Mitstreiter eine Belohnung von fünf Millionen Dollar aus.

Schon im Herbst 2011 hat US-Präsident Obama 100 US-Elitesoldaten nach Afrika geschickt, um das ugandische Militär beim Kampf gegen die Rebellen zu unterstützen und um Kony aus dem Verkehr zu ziehen.

Video geht um die Welt

Dass der Konflikt in Uganda überhaupt so viel Aufmerksamkeit bekommt ist einem Video einer US-Kinderhilfsorganisation zu verdanken. In dem 30-minütigen Film wird das Schicksal eines Buben gezeigt, der vor Kony und seinen Männern fliehen musste. Seinem Bruder ist das nicht gelungen, er wurde getötet. Der einzige Zweck dieses Films sei es, Kony aus dem Verkehr zu ziehen, heißt es hier: Millionenfach angeklickt hat dieses Video Druck auf die Politik ausgeübt, Kony zu fassen und vor den internationalen Strafgerichtshof zu stellen. Es hat allerdings auch Kritik am Film gegeben, der Konflikt würde zu stark vereinfacht gezeigt werden.

Das Kopfgeld soll jetzt jedenfalls Männer in den Reihen der Lords Resistance Army dazu bringen, Kony und die anderen Anführer zu verraten.