"Ruby" protestiert vorm Gericht

In Mailand hat heute die als "Ruby, die Herzensbrecherin" bekannte Frau aus dem Umkreis des italienischen Ex-Premiers Silvio Berlusconi für Aufsehen gesorgt. Sie protestierte vor dem Gerichtspalast gegen den Prozess gegen Berlusconi, in dem sie die Hauptfigur ist. In dem Verfahren ist Berlusconi wegen Prostitution Minderjähriger und Amtsmissbrauchs angeklagt.

Abendjournal, 4.4.2013

"Kein bezahlter Sex mit Berlusconi"

Ruby protestierte dagegen, dass sie bisher von dem Mailänder Gericht, vor dem der Prozess gegen Berlusconi läuft, nicht als Zeugin befragt worden sei. Sie verlangte, vor den Richtern aussagen zu können. "Niemand hat bisher meine Wahrheit hören wollen", klagte die 20-jährige Marokkanerin in einer Presseaussendung, die sie vor Journalisten vor dem Justizpalast verlas. "Ich bin keine Prostituierte. Ich habe nie bezahlten Sex und keine sexuelle Beziehung zu Berlusconi gehabt", versicherte Ruby, deren bürgerlicher Name Karima El Marough ist.

In "Krieg gegen Berlusconi" verwickelt

Ruby betonte, sie habe bei Vernehmungen durch die Mailänder Ermittler eine "psychologische Tortur" erdulden müssen. "Das scheinbar freundschaftliche Verhalten der Ermittler hat sich plötzlich geändert, als ich Berlusconi nicht beschuldigt habe", protestierte die junge Marokkanerin. Sie sei verfolgt worden, um Berlusconi zu schaden. "Ich habe begriffen, dass ein Krieg gegen Berlusconi im Gange ist und ich bin darin verwickelt worden. Ich will aber nicht, dass mein Leben zerstört wird", behauptete das Partygirl, das jetzt mit ihrem Lebensgefährten und einer kleinen Tochter in Genua lebt. Die nächste Anhörung im sogenannten Ruby-Prozess ist am 22. April geplant. Bei dem Verfahren steht der Medienunternehmer wegen Sex mit einer minderjährigen Marokkanerin und Amtsmissbrauchs vor Gericht.