Kroatien: Wenig Beteiligung an EU-Wahl

In Kroatien hat das oppositionelle Bündnis der HDZ die ersten Wahlen zum europäischen Parlament gewonnen. Die HDZ erreichte sechs Mandate, fünf entfielen auf die Kandidaten der Mitte-Links-Koalition, einen Sitz errang eine weitere Oppositionspartei. Die Wahlbeteiligung war aber so gering wie noch nie.

Morgenjournal, 15.4.2013

Andere Sorgen?

Etwas mehr als zwanzig Prozent - so wenige Bürger sind noch nie in Kroatien zur Wahl gegangen. Politische Beobachter meinen, dass die Kroaten die Wahl für unwichtig gehalten hätten, weil der Wahlkampf so kurz gewesen ist. Andere meinen, angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in Kroatien und der wirtschaftlichen Lage des Landes hätten die Bürger andere Sorgen - auf jeden Fall hat das oppositionelle Bündnis HDZ, die rechtskonservative Demokratische Gemeinschaft mit sechs der zwölf Abgeordnetensitze für Kroatien im Parlament für die Überraschung dieser Wahl gesorgt. Die meisten Vorzugsstimmen hat der Sozialdemokrat und frühere Außenminister Kroatiens, Tonino Picula, bekommen, dessen von den Sozialdemokraten angeführte Regierungskoalition mit fünf Sitzen in Straßburg vertreten sein wird. Picula sieht den Grund für die niedrige Wahlbeteiligung darin, dass die Bürger Kroatiens die Bedeutung des EU-Parlaments noch nicht erkannt hätten.