Thatcher wird in London beigesetzt

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wird heute die verstorbene britische Ex-Premierministerin Margaret Thatcher beigesetzt. Zu der Trauerprozession mit militärischen Ehren werden tausende Schaulustige erwartet. Der Begräbniszeremonie in London werden 2.000 Gäste aus Politik und Showgeschäft beiwohnen. Die Polizei rechnet auch mit Thatcher-kritischen Demonstranten.

Morgenjournal, 17.4.2013

Big Ben wird schweigen

Das Begräbnis von Margaret Thatcher ist jedenfalls wieder ein Anlass für Prunk und Zeremoniell in Großbritannien, nichts wird dem Zufall überlassen. Veteranen des Falklandkriegs begleiten die geschmückte Lafette von Westminster bis zur St. Paul´s Kathedrale. Die Generalprobe zu Wochenbeginn mit einem Ersatzsarg sei gut gelaufen, sagt der Choreograf des Trauerzugs Major Andrew Chatburn. Etwas mehr als 850 Soldaten der Armee, Air Force und Marine seien im Einsatz. Wie auch bei Winston Churchill´s Begräbnis werde Big Ben schweigen, kündigt Parlamentspräsident John Bercow an: "Es ist gerechtfertigt, bei diesem Anlass den Big Ben Glockenschlag auszusetzen."

Empörung beim politischen Gegner

Damit alle Parlamentarier dem Ereignis beiwohnen können, ist die wöchentliche Fragestunde des Premierministers verschoben worden. Thatcher Kritiker wie der unabhängige Abgeordnete George Galloway sind entrüstet: "Es ist völlig absurd, Margaret Thatcher mit Churchill zu vergleichen. Ohne Churchill würden wir dieses Gespräch vermutlich auf Deutsch führen, er hat Großbritannien gerettet, Margaret Thatcher hat alles getan, um alles Gute in diesem Land zu zerstören.“

Sicherheitsring um Trauerzug

Margaret Thatcher wusste schon immer genau, was sie wollte. Sie hatte auch ihren Abschied bis ins Detail geplant und verlangte ausdrücklich, dass kein Staatsbegräbnis stattfindet, das sei zu teuer. Das Begräbnis mit militärischen Ehren kommt aber dennoch auf geschätzte 12 Millionen Euro. Viele halten ein so imperiales Begräbnis für unangebracht, wenn sich das Land nicht einmal die Gesundheitsausgaben leisten könne.

Thatcher Anhänger sagen hingegen, das sei man der ehemaligen Premierministerin schuldig, sie habe viele wichtige Entscheidungen in der Vergangenheit getroffen. Die Polizei geht auf Nummer sicher, ein Ring aus Einsatzkräften soll den Trauerzug schützen und Störungen vermeiden. Thatcher-Gegner planen auf sozialen Netzwerkseiten ihren Einsatz. Viele haben vor, dem vorbeifahrenden Sarg den Rücken zu kehren.