IWF: Euro-Krise noch nicht überwunden

Der internationale Währungsfonds IWF hat heute seine Wachstumsprognose veröffentlicht. Die Schuldenkrise im Euro-Raum schürt nach wie vor Unsicherheiten.

Abendjournal, 16.4.2013

Der IWF geht davon aus, dass die Wirtschaft im Euro-Raum heuer um 0,3 Prozent schrumpfen wird. Die größten Sorgenländer sind und bleiben Italien und Spanien, aber auch Frankreich gleitet in die Rezession ab. Und das ist für den IWF ein Alarmsignal - denn mit Frankreich hat die Krise den Kern der Euro-Zone erreicht. Das größte Wachstum sieht der Währungsfonds nach wie vor für Japan, die USA und die Schwellenländer, also zum Beispiel für China - allerdings machen die Probleme in den Industriestaaten auch den Schwellenländern das Leben schwer. Stichwort: Weniger Nachfrage -weniger Produktion.

Das angesprochene China gerät bereits ins Visier der Rating-Agenturen. Nach Fitch senkt jetzt auch die Ratingagentur Moody's den Ausblick für Chinas Kreditwürdigkeit von positiv auf stabil. Mit welcher Begründung?

Moody's attestiert China ein Schuldenproblem - das heißt: Die Ratingagentur zweifelt an der finanziellen Stabilität Chinas - und zwar vor allem wegen der rasanten Kreditvergabe, wegen der hohen Verschuldung einzelner Regionen und auch wegen des Schattenbankenwesens. Dazu kommt, dass die chinesische Wirtschaft nicht mehr so schnell wächst wie ursprünglich angenommen - das Wachstum liegt zwar immer noch bei knapp 8 Prozent - was für europäische Verhältnisse ein Traum-Ergebnis ist. Für China aber eine herbe Enttäuschung.