Schweres Erdbeben in Südwest-China

Der Südwesten Chinas, die Provinz Sechuan, ist in der Nacht von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Mindestens 30 Menschen sind nach ersten Berichten getötet worden, 600 verletzt. Die Behörden befürchten aber, dass die Zahl der Opfer steigen wird. Das Beben hatte laut chinesischen Angaben eine Stärke von 6,6. Vor fünf Jahren sind in der Region 80.000 Menschen bei einem Erdbeben ums Leben gekommen.

Morgenjournal, 20.4.2013

Der staatliche Sender CCTV berichtete wenige Stunden nach dem Erdstoß von rund 30 Toten und 400 Verletzten. Von dem Beben war vor allem der Westen der Provinz Sichuan (Szechuan) im Südwesten Chinas betroffen. Viele Menschen wurden im Schlaf hochgeschreckt und liefen in Panik auf die Straße.

Laut der amtliche chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua waren 2.000 Soldaten unterwegs in das Unglücksgebiet, um die dortigen Rettungskräfte zu verstärken. Die Nachrichtenagentur zitierte einen Einwohner der Provinzhauptstadt Chengdu, der vom 13. Stock eines Gebäudes aus sah, wie Ziegel von umliegenden Häusern flogen. Ein Bewohner der mehrere hundert Kilometer weiter östlich gelegenen Megastadt Chongqing mit 30 Millionen Einwohnern berichtete, wie Lampen schwankten und das Wasser in seinem Fischglas sich heftig bewegte.

Im Mai 2008 hatte die dicht besiedelte Provinz Sichuan eines der schlimmsten Erdbeben in Jahrzehnten mit etwa 70.000 Toten und 18.000 Vermissten erlebt. Die Bausubstanz in Chinas ländlichen Gebieten ist häufig minderwertig und nicht erdbebentauglich.