Bad Bank: Rote Zahlen der Kommunalkredit
Die Kommunalkredit gehört seit November 2008 der Republik. Aus der Kommunalkredit sind mittlerweile zwei Teile entstanden: Der "gute" Teil finanziert Projekte für Gemeinden sowie Infrastruktur und schreibt für das Vorjahr 18 Millionen Euro Gewinn. Der "schlechte" Teil namens KA Finanz steckt wegen überzogener Risikoanlagen aus der Vergangenheit noch tief in den roten Zahlen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.4.2013
Entwicklung "über Plan"
In der Bad Bank der Kommunalkredit, der KA Finanz, liegen noch viele Risikopapiere. Mehr als 13 Milliarden Euro machen sie aus. Kreditausfallversicherungen und Wertpapiere zählen ebenso dazu wie Darlehen. Der Bilanz zufolge, die die Bank am Vormittag in Wien vorgelegt hat, ist das Risikoportfolio weiter geschrumpft. Seit der Restrukturierung vor bald fünf Jahren ist mehr als die Hälfte abgebaut. Aus Sicht von Vorstandschef Alois Steinbichler ist das eine positive Entwicklung, die "über Plan" liege.
Risiko gestreut
Geholfen hat der KA Finanz ein stabilerer Finanzmarkt und die Zins- sowie Aufkaufpolitik der Europäischen Zentralbank. Ob und zu welchen Preis die restlichen Risikopapiere an den Investor gebracht werden können, ist noch offen. Das hänge von der weiteren Entwicklung in der Euro-Zone ab, sagt Steinbichler. Im Zusammenhang mit dem Schuldenschnitt bei Griechenland hat die KA Finanz eine Milliarde verloren. Die die breite Streuung der Papiere, die noch im Portfolio sind, verbessert zumindest die Ausgangslage: "Wir haben ein sehr stark reduziertes Griechenland-Obligo, ansonsten ist das alles weg. Darüber hinaus haben wir auch die Konzentrationsrisiken stark reduziert. Das heißt, die Einzelpositionen sind nicht mehr so groß wie sie früher waren. Auch das ist ein wichtiger Faktor."
Fällig werden die meisten Papiere in zwei bis vier Jahren. Spätestens dann dürfte klar sein, wie hoch das Minus für die KA Finanz und damit die Republik sein wird. Der Staat hat bisher annähernd zwei Milliarden Euro in die Bank gesteckt. 250 Millionen sind noch im Budget reserviert, um künftige Eigenkapitalvorgaben erfüllen zu können. Steinbichler geht davon aus, dass er nur einen Teil des Steuergeldes in Anspruch nehmen muss.
Verkauf noch offen
Sicher kein Staatsgeld braucht Steinbichler für den gleichsam guten Teil, die Kommunalkredit Austria, kurz KA. das jüngste Jahresergebnis mit 18 Millionen Euro Gewinn bezeichnet er als solide. Zurückhaltend ist der Vorstand, wen es um den Verkauf des Instituts geht. Nach den noch gültigen Vorgabe der EU muss die KA bis Ende Juni verkauft sein. Österreich muss sich vom Gemeindefinanzierer im Gegenzug für gewährte Staatshilfen trennen. Angesprochen auf den Verkauf verweist Steinbichler auf die Finanzmarktbeteiligungs AG (FIMBAG), die für den Bund die verstaatlichten Banken beaufsichtigt. Als Management könne der dazu keine Aussagen machen.
Ein neuer Eigentümer ist derzeit nicht in Sicht. Die vorliegenden Angebote würden Markt reflektieren, kommentiert Steinbichler die Lage, und das heißt übersetzt - die Lage ist "mau". Der Bund bemüht sich in Brüssel um eine Fristverlängerung - wie auch bei der Hypo Alpe Adria, denn derzeit hält sich zum einen das Interesse an Banken in Grenzen. Und zum anderen möchte der Staat beim Verkauf der Kommunalkredit Austria den Verlust so gering wie möglich halten.