Comic-Verfilmung "Iron Man 3"
"Iron Man" ist eine der finanziell erfolgreichsten Blockbuster-Reihen der letzten Jahre. Und mit "Iron Man 3" kommt diese Woche der dritte Teil der Comicverfilmung aus dem Hause Marvel in die heimischen Kinos. In der Hauptrolle ist wie schon in Teil 1 und 2 Robert Downey Jr. zu sehen. Regie führte nun erstmals der US-Amerikaner Shane Black, bekannt etwa für seine Actionkomödie "Kiss Kiss Bang Bang".
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 30.4.2013
Wenn das exzentrische Genie Tony Stark in seinen Hi-Tech-Anzug schlüpft, wird er zu Iron Man, einem bemannten Superroboter. Und als solchen kennt man ihn schon aus den zwei bisherigen "Iron Man"-Filmen, sowie aus dem Superhelden-Spektakel "Avengers". Wie macht man also den scheinbar unzerbrechlichen Playboy und Milliardär wieder für ein Publikum interessant? Ganz einfach, sagt Produzent Kevin Feige, Man nimmt ihm alles weg.
Tony Stark steht hier mit dem Rücken zur Wand, ohne Labor und Luxusbleibe, und einen Großteil des Films auch ohne Rüstung, in Holzfällerhemd und mit improvisierten Waffen. Und das gibt diesem dritten Teil der Reihe seinen ganz eigenen Charme.
Wandel wie James Bond
Die typisch ironisch, zynischen Dialoge kommen in Teil 3 mehr zum Tragen, und Regisseur Shane Black nimmt sich dabei viel Zeit für die Charakterzeichnung - wenn er auch darauf verzichtet, den Superhelden wie etwa noch Christopher Nolan in seiner "Batman"-Reihe in eine allzu ernsthafte Persönlichkeitskrise zu stürzen.
Black vergleicht "Iron Man" stattdessen mit James Bond, der in den letzten Filmen ja auch den Wandel vom makellosen Spion zum angeschlagenen Helden mit Beulen und Kratzern vollziehen musste. Das heißt aber nicht, dass "Iron Man 3" nicht mit dem von der Fangemeinde erwarteten Feuerwerk an Explosionen und Hightech aufwartet. Ganz im Gegenteil, denn die Liste der Digital Effects Crew im Abspann liest sich fast ebenso imposant wie die Zahlen hinter diesem Comic Blockbuster: 200 Millionen Dollar soll "Iron Man 3" gekostet haben, und fast genau so viel hat der Film - der in einigen Ländern bereits angelaufen ist - an den Kinokassen auch schon wieder eingespielt.
Gigantische Marketing-Maschinerie
Dafür hat nicht zuletzt eine zweifelhaft imposante Marketingmaschinerie gesorgt: Das ging etwa so weit, dass neben der üblichen Beschallung über TV, Internet und Spielzeugregale vergangene Woche beim Spitzenspiel der italienischen Serie A die Kinder zu Beginn des Spiels in Iron-Man-Kostümen mit den Mannschaften auf das Feld liefen. Und für den wachsenden chinesischen Markt kommt gar eine eigene Schnittfassung in die Kinos. Dass der Film selbst dabei nicht auch zum Marketinggag verkommt, grenzt da schon fast an ein Wunder.
Als der Gegenspieler Iron Mans wird dabei ein Terrorist hochstilisiert, der mit Bart und Kostüm sofort an Islamisten denken lässt, der später demaskiert, aber zur bitterbösen Parabel auf Terrorismus und dessen Bekämpfung wird - mit den entsprechenden Gegenmaßnahmen und medialen Katastropheninszenierungen als Propagandamaschinerie der Angst.