173. Grow Together - eine Chance für Mütter und ihre Kinder
‚Grow together‘ - Psychosoziale Begleitung und Therapie für Familien aus hochbelastetem Umfeld.
27. April 2017, 15:40
Ausgangssituation:
Jährlich werden in Wien etwa 1000 Babys in Familien hinein geboren, die akuter Armut, Gewalt, Drogenabhängigkeit oder psychischen Problemen ausgesetzt sind. Überlastete Mütter schaffen es nicht, mit der neuen Situation fertig zu werden. Ein Zusammenbleiben geht auf Kosten der gesunden Entwicklung der Kinder mit der Gefahr von grober Vernachlässigung bis hin zu psychischer und physischer Gewalt.
Die Folge:
In akuten Krisensituationen werden die Babys den Müttern - oft gegen ihren Willen - abgenommen. In vielen anderen Fällen erhalten diese Babys gar keine Hilfe und leiden langfristig unter den Folgen von frühkindlichen Traumatisierungen.
Die Zahlen sprechen für sich: in Österreich leben 90.000 Kinder in manifester Armut, 90% der Sonderschüler gehören einer unteren Sozialschicht an, 2011 gab es 2.175 Fälle von Köperverletzung an Kleinkindern - und die Dunkelziffer ist weit höher.
Politische Statements und mediale Berichterstattung über diese Missstände gehen eindeutig in Richtung Prävention und frühe Hilfen. Nun müssen diese Vorhaben umgesetzt werden, da es momentan deutlich zu wenige Einrichtungen für Mütter und Babys in Wien gibt, die in so einer Situation helfen könnten. Und keine einzige Einrichtung, die ambulante, aber intensive, regelmäßige Betreuung und Psychotherapie über einen langfristigen Zeitraum anbietet, um den Teufelskreis von Armut und psychischer Instabilität zu durchbrechen.
Das Projekt ‚Grow togehter‘ will genau da ansetzen und gefährdeten Familien ein geborgenes und sicheres Umfeld schaffen. Denn die Zeit um die Geburt ist – wie zahlreiche Studien zeigen – sowohl neurobiologisch als auch psychosozial nachweislich ein ‚Window of opportunity‘, in dem Veränderungen langfristig und nachhaltig möglich sind.
Ziele des Projekts:
• Vermeidung von Kindesabnahmen mit allen sozialen Folgen • Sicherstellen einer entwicklungsfördernden Umgebung des Kindes (absolute Vermeidung von Vernachlässigung und Misshandlung!) • Prävention durch Auflösen schädigender Familienmuster und langfristige Stabilisierung der Veränderung • Bestmögliche Entwicklung/Ausbildung und Arbeitsplätze für die Mütter/Eltern
Nachweislich helfen solche qualitativ hochwertigen frühen Interventionen in Risikofamilien späte Schäden zu vermeiden, und damit auch spätere soziale Kosten massiv zu senken: Laut einer Studie des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen in Deutschland müsste bei Hochrisikofamilien der Staat 13-34x höhere Folgekosten für die Familien aufwenden, als für gezielte frühe Hilfen nötig wäre!
Wir wollen ein Zeichen setzen, dass mit entsprechender Unterstützung auch scheinbar ausweglose Familien-Situationen nachhaltig verbessert werden können.
Eingereicht von
Verein Grow Together