261. eltern.chat Eltern im Gespräch
Die Grundidee des eltern.chats besteht darin, Männer und Frauen aus bildungsbenachteiligte Schichten dazu zu befähigen, als ModeratorInnen Gesprächsrunden zu Erziehungsthemen im Bereich ihrer jeweiligen sozialen Netzwerke zu gestalten.
27. April 2017, 15:40
Dazu motivieren sie Menschen in ihrem Bekanntenkreis (GastgeberInnen), wiederum deren Bekanntenkreis zu diesen Gesprächen einzuladen. Damit entsteht eine eigene Dynamik, durch die Personen mit Themen der Elternbildung erreicht werden können, die sich mit traditionellen Angeboten nicht ansprechen lassen.
Ziel war ein innovatives Elternbildungsangebot zu schaffen, das neue Bevölkerungsschichten erreicht. Das Angebot soll gut ausbaufähig und übertragbar auch auf andere Gebiete sein, die für diese Form erstellten Materialien, auch in anderen Handlungsfeldern nutzbar gemacht werden. Bestehende Netzwerke mit Gemeinden und Institutionen und Fachstellen sollen genutzt, gestärkt und ausgebaut werden. Es soll Übergänge zwischen eltern.chat und anderen Elternbildungsangeboten geben.
Besonderes Augenmerk legten wir von Beginn an auf die Einbindung von Eltern mit Migrationshintergrund. Diese Gruppe sollte auf jeden Fall von dem neuen Angebot profitieren.
Projektumsetzung
Als Projektleiterin ist es meine Aufgabe durch intensive Netzwerkarbeit und im Kontakt mit zahlreichen MuliplikatorInnen, geeignete Personen aus der Zielgruppe zu finden , die an einer eltern chat ModeratorInnenschulung teilnehmen. Wenn ca. 10 Personen zur Verfügung stehen, findet eine Schulung, 2 Abende zu den Themen Organisation und dialogische Gesprächsführung, statt. Dabei werden engagierte Eltern (LaienmoderatorInnen) mit verschiedenem kulturellen Hintergrund befähigt, in ihren Elternkreisen Elternbildungsveranstaltungen (eltern.chats) zu organisieren und zu begleiten. Die Schulungen werden von der Projektleitung gemeinsam mit den Regionalbeauftragten durchgeführt. Ein ausführliches Handbuch und die speziell für diese Elternbildungsform entwickelten Materialien (mehrsprachig) unterstützen die ModeratorInnen in ihrer Tätigkeit. Die Auswahl und Erstellung von Themenmaterial liegt in der Verantwortung der Projektleitung. Bei den selbstorganisierten eltern.chat Runden treffen sich 4 bis 8 Mütter und Väter ca. 2 Stunden zum persönlichen Austausch über ein Elternbildungsthema in den privaten Räumlichkeiten einer Gastgeberin. Neben den Erfahrungen der anderen TeilnehmerInnen bekommen die teilnehmenden Eltern Informationen über "Was sagen die Experten" und über weiterführende Hilfsangebote. Das Angebot ist für die Eltern gratis, die Gastgeberin erhält als Dankeschön einen Einkaufsgutschein (20.- Euro) der Wohnort Gemeinde und die eltern.chat ModeratorIn erhält neben der kostenlosen Begleitung und Ausbildung eine Aufwandsentschädigung von 35.- Euro für jeden eltern.chat, sowie die Möglichkeit zur Weiterbildung und Supervision. Neben der Vernetzungstätigkeit und der inhaltlichen Verantwortung, ist die Projektleitung für die ModeratorInnen Ansprechperson, für alle Fragen rund ums Projekt und manchmal auch weit darüber hinaus. Auch die organisatorischen Abläufe (Anmeldung eines eltern.chats, statistische Auswertungsb!
lätter, Gästekarten...) gehen über die Stelle der Projektleitung, die konkrete Bearbeitung übernimmt aber eine Fachfrau der Administration.
Schwerpunkte
_Vernetzung mit Gemeinden, Institutionen, regionalen Stellen mit dem Ziel Elternbildung für möglichst breite Elternschichten zugänglich zu machen.
_Förderung von Menschen mit Migrationshintergrund, die für sich und andere etwas bewirken wollen _Elternbildungsmaterialien erstellen, die in Sprache und Bild der Zielgruppe angepasst sind und in Kooperation mit Fachstellen erstellt werden.
_Förderung des Integrationsgedankens durch die gemeinsame Schulung und Öffentlichkeitsarbeit Ergebnisse _Eine Haltung der Gleichwürdigkeit, Ressourcenorientierung und Wertschätzung gegenüber allen Eltern mit und ohne Migrationshintergrund ist Grundvoraussetzung für das Gelingen eines solchen Projekts.
_die Erstkontaktrate bei den eltern.chat TeilnehmerInnen liegt zwischen 70% und 90% _Der eigene Wissenserwerb und der Austausch mit anderen sind die beiden höchsten Motivatoren, weshalb Eltern wiederholt an eltern.chats teilnehmen möchten _aktive Netzwerke und persönliche Kontakte sind Voraussetzung und Ziel des Projekts _bildungsbenachteiligte Menschen im besonderen Menschen mit Migrationshintergrund verfügen über zahlreiche Ressourcen, die durch eltern.chat sichtbar und für die Gesamtgesellschaft nutzbar gemacht werden _die Zielgruppe (bildungsbenachteiligte Menschen) zeigen sich sehr wohl an Elternbildungsthemen interessiert, wenn die Form und die Inhalte in ihre Lebensform passen
2012 erhielt das Projekt als besondere Auszeichnung den 2. Preis bei der Verleihung der Sozialmarie
Eingereicht von
Wilma Loitz