Kampf gegen Menschenhandel: Wenig Fortschritt

Moderne Sklaven, die zur Arbeit, zum Betteln oder zur Prostitution gezwungen werden - Menschenhandel hat sich zu einem global bestens vernetzten Geschäft entwickelt, betroffen sind vor allem Frauen und immer mehr Mädchen. Das und mehr wurde bei der aktuellen UNO-Vollversammlung zum Thema Menschenhandel in New York besprochen, bei der auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) dabei war.

Morgenjournal, 14.5.2013

Aus New York berichtet

25 Millionen Opfer weltweit

Im Kampf gegen Menschenhandel gebe es zwar Fortschritte, der Ernst der Lage werde aber weiterhin unterschätzt – UN-Sonderbotschafterin und Schauspielerin Mira Sorvino versuchte bei der UN-Vollversammlung mit drastischen Geschichten von Opfern aufzurütteln. 25 Millionen Menschen sind derzeit weltweit Opfer von Menschenhandel. Geschätzte 32 Milliarden Dollar pro Jahr ist das illegale Geschäft mit den Menschen "wert".

Menschenhandel zerstöre Leben, sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, zwei Drittel der Opfer seien Frauen und Mädchen. Ban spricht von einer globalen Herausforderung und pocht darauf, dass alle Länder den UN-Aktionsplan gegen Menschenhandel umsetzen. Außerdem fordert er mehr Geld für den Opferschutzfonds, der derzeit über 600.000 Dollar verfügt – nötig wären aber mehrere Millionen, so Ban.

Mikl-Leitner für mehr internationale Maßnahmen

Österreich habe dem Fonds bereits gespendet und werde das wieder tun, sagt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Das Problem sei ein internationales, es brauche daher auch gemeinsame Maßnahmen. Über Österreich berichtet sie: "2012 wurden 24.000 Menschen, die sich illegal in Österreich aufhielten, aufgegriffen, 4.000 davon Kinder, und viele werden natürlich auch Opfer von Menschenhandel. Dagegen gilt es, anzukämpfen."

Österreich tue das durch mehr internationale Kooperationen, eine gemeinsame Taskforce von Innen- und Außenministerium und eine Arbeitsgruppe im Bundeskriminalamt. Am wichtigsten sei Sensibilität für das Thema - Polizisten würden laufend geschult, so Mikl-Leitner, um Opfer von Menschenhandel als solche erkennen zu können.

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