Weiterer Personalabbau bei Siemens Österreich

Der Personalabbau bei Siemens Österreich könnte größer sein als bisher angenommen. Laut Tageszeitung "Der Standard" drohen nicht nur beim Industrieanlagenbauer Siemens VAI in Linz Kündigungen, sondern auch an Standorten in Weiz und Wien.

Morgenjournal, 24.5.2013

Hubert Arnim-Ellisen im Gespräch mit Manuel Marold

Mehr als 1.000 Jobs gefährdet

Laut Medienberichten sollen in Linz 400 von 1.900 Mitarbeitern gehen. Im oststeirischen Weiz stehen rund 200 von 1.200 Jobs auf der Kippe. In der Wiener Zentrale wackeln 500 von 3.500 Arbeitsplätzen. Insgesamt könnten also mehr als 1.000 von insgesamt 12.000 Siemens-Jobs gefährdet sein.

Das Siemens-Management hat diese Zahlen offiziell nicht bestätigt. Der Konzern beruft sich bisher nur auf ein laufendes Sparprogramm, bei dem auch Kündigungen nicht ausgeschlossen seien.

Belegschaftsvertreter sind schockiert

Konkretere Worte kommen von den Belegschaftsvertretern. Gerhard Bayer von Siemens VAI in Linz spricht von einem schwarzen Tag in der Geschichte des Unternehmens. "Die Firma hat uns mitgeteilt, dass sie 250 Mitarbeiter der Stammbelegschaft abbauen will - einen großen Teil des Leasingpersonals. Wir und auch die Mitarbeiter sind jetzt über diese hohe Anzahl schockiert."

Milliarden-Sparprogramm bei Siemens

Der Hintergrund des konzernweiten Sparprogramms bei Siemens ist die Wirtschafts- und Industrieflaute. Der Gewinn von Siemens ist im vergangenen Jahr eingebrochen. Viele Geschäftsfelder sind nicht mehr profitabel.

Konzernchef Peter Löscher hat deshalb ein sechs Milliarden Euro schweres Sparpaket geschnürt. Diese Auswirkungen bekommt jetzt offenbar auch Siemens Österreich zu spüren.