Herbert Stepic: 40 Jahre Raiffeisen

Über 40 Jahre war Herbert Stepic bei Raiffeisen, ein Oldtimer, wie er selbst sagt. Jetzt verabschiedet sich der 66-Jährige unfreiwillig von seinem Lebenswerk. Ein Porträt des Bankmanagers und Kunstsammlers.

Mittagsjournal, 24.5.2013

Erfolg ist Droge

Herbert Stepic wurde 1946 geboren, seine Kindheit und die Zeit im Internat haben ihn geprägt, sagt er später: „es war eine harte Kindheit. Alles, was nachher gekommen ist, war viel leichter, auch geschäftliche Niederlagen“.

Neugierig sein und Chancen nutzen, so beschrieb er sein Motto: eine Niederlage sei es, eine Chance nicht genützt zu haben. Erfolg sei die größte Droge.

Stärke in Zentral- und Osteuropa

Stepic galt schnell als Motor und Turbo der Auslandsgeschäfte, er hat gute Kontakte zu den höchsten wirtschaftlichen und politischen Machthabern in Zentral- und Osteuropa. 2005 wurde gefeiert, als die RBI, Raiffeisen International, an die Börse ging.

Die RBI ist an 30 Finanzplätzen und in 17 Ländern in Zentral- und Osteuropa tätig und hat rund 60.000 Mitarbeiter. Die Finanzkrise hat auch die RBI nicht verschont, ein Sparkurs und Jobkürzungen waren die Folge - im Vorjahr gab es einen Gewinn von 720 Millionen Euro.

Einer der Bestverdiener

Stepic war einer der Bestverdiener im Bankgeschäft, bei der Feier zu seinem 60. Geburtstag 2006 sagt er jedoch: er könne nicht mehr als Essen und Trinken. Er kaufe sich Blumen, einen Kaffee oder eine Tennisstunde. Er habe keine Zeit Geld auszugeben. Irgendwann sei das reine Hasten nach Vermögenswerten ad absurdum geführt werde.

Anfang des Jahres hat seine Jahresgage für 2012 für Wirbel gesorgt: Fast 5 Millionen Euro. Das ist zu viel, sagte er selbst und überwies 2 Millionen zurück. Er komme stets auf einen 14-Stunden-Arbeits-Tag - nur indem man ein Vorbild ist, motiviere man seine Mitarbeiter nämlich am besten.