RBI-Chef Stepic: Rücktritt "aus Verantwortung"

8. April 2017, 21:58

Will "Schaden verhindern"

Stepic (66) legt alle seine RBI-Funktionen zurück, obwohl er seinen Immobilienkauf in Singapur nach wie vor verteidigt. Es handle sich bei den beiden eingeschalteten Firmen nicht um Offshore-Konstruktionen, beteuerte er heute erneut.

"Aus Verantwortung und Verbindung zu meiner Organisation biete ich aber alle meine Funktionen an. Unter Umständen, die ich mir anders vorgestellt hatte, aber im Bewusstsein, das Beste gegeben zu haben", sagte Stepic am Freitag vor Journalisten in Wien. Er gehe, weil er wisse, wie emotional nun debattiert werde und er Schaden "aus Verantwortung zu Raiffeisen" verhindern wolle. Einen Nachfolger nannte Stepic noch nicht. Bis dieser gefunden ist, führt Stepic die Geschäfte der RBI weiter.

Nach seiner Stellungnahme verließ Stepic den Raum, ohne Möglichkeit für Journalisten Fragen zu stellen.

"Echte Investments"

Stepic erläuterte zu den beiden Offshore-Firmen, die in seinen Augen allerdings keine sind, nur knapp, dass es sich bei diesen "um private Veranlagungen der Jahre 2006 und 2008" handle. "Die aktuellen Fragen dazu resultieren aus Informationen aus dem Offshore-Leaks Pool", erklärte der scheidende RBI-Chef. "Die Investitionen sind erstens aus in Österreich versteuerten Geldern und Einkünften erfolgt und zweitens handelt es sich um Invests in echte Immobilien in Fernost."

Sein Rückzug sei "ein Beitrag dazu, dass das, was ich als mein Lebenswerk erachte, nicht in einer emotionalen Diskussion nachhaltigen Schaden nimmt". Dies sei er sich selbst und Raiffeisen schuldig, so der Noch-Vorstandschef.

Er sei schließlich ein "Oldtimer" bei Raiffeisen, "seit 40 Jahren in der Organisation, den Werten verbunden" und habe gestalten dürfen. "Damit bin ich groß geworden", sagte Stepic, der "mit großer Dankbarkeit und stolz auf Erreichtes" zurückblicke. (Text: APA, Red.)