Lostag für die Hypo Alpe-Adria

Der Aufsichtsrat der Hypo Alpe-Adria berät derzeit, wie es mit der Bank weitergehen soll. Österreich muss die EU-Kommission in Brüssel schriftlich über einen Sanierungsplan informieren. Dazu gehört auch der Verkauf des Österreich-Teils der Bank.

Mittagsjournal, 31.5.2013

Brief an Brüssel noch heute

Wie kann die notverstaatlichte Hypo Alpe-Adria saniert werden, und das so günstig wie möglich? Wie kann vermieden werden, dass die Steuerzahler noch mehr zur Kasse gebeten werden? Damit befasst sich derzeit der Aufsichtsrat der Hypo Alpe-Adria-Bank. Inoffiziell heißt es seitens der Bank, der Sanierungsplan sei fertig. Man habe mehrere Szenarien durchgerechnet und sie dem Eigentümer übermittelt.

Damit liegt der Ball jetzt bei Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) als Eigentümer-Vertreterin. Sie führt die Verhandlungen mit der EU-Kommission, und nicht die Bank. Bis heute Mitternacht fordert die Kommission schriftliche Informationen über den Plan. Gerüchteweise heißt es jetzt, diese Frist könnte um einen Monat verlängert werden. Das sei nicht notwendig, der Brief werde noch heute abgeschickt, heißt es dazu aus dem Finanzministerium.

Verkauf mit Verlust

Und darauf hat sich Österreich dem Vernehmen nach mit der EU geeinigt. Erstens: Die Österreich-Bank der Gruppe wird verkauft. Die Verhandlungen sind kurz vor der Unterschrift, als Käufer gilt die indische Investorengruppe Srei. Angeblich will sie 65 Millionen Euro bezahlen. Ein Verlust für die Hypo, in der Bilanz steht die Österreich-Bank mit 130 Millionen Euro. Sobald der Kaufpreis auf dem Konto der Hypo ist, ist der Deal besiegelt. Die Bank will das freilich so nicht bestätigen, in ihrer Diktion heißt es, es seien lediglich letzte technische Details offen.

Auslaufende Geschäfte

Der zweite Punkt der Vereinbarung zwischen Österreich und der EU betrifft das Italien-Geschäft der Hypo. Es soll beendet werden, und zwar, indem künftig kein Neugeschäft mehr begonnen wird und die bisherigen Geschäfte nur mehr auslaufen.

Im Gegenzug für den Verkauf der Österreich-Tochter und dem Ende des Italien-Geschäftes soll die Hypo mehr Zeit für den Verkauf ihrer sechs Balkan-Töchter bekommen, und zwar bis 2015. Für die Balkan-Töchter läuft derzeit die Ausschreibung, es gibt rund zehn Interessenten.