Snowden auf dem Weg nach Ecuador

Zu Mittag ist in Moskau der Linienflug der Aeroflot nach Havanna in Kuba gestartet und so weit man weiß dürfte sich der amerikanische Whistleblower Ed Snowden an Bord der Maschine befinden. Moskau hat dem Druck der USA, Snowden zu verhaften und auszuliefern, also offenbar nicht nachgegeben.

Mittagsjournal, 24.5.2013

Ziel Ecuador

Edward Snowden hat für den gemeinsamen Flug der Linien Kubana und Aeroflot von Moskau nach Havanna eingecheckt - das war die einzige offizielle Information die am Vormittag über den Verbleib des amerikanischen Whistleblowers in Moskau verfügbar war. Da Snowden kein russisches Visum hat darf der den Transitbereich des Flughafens eigentlich nicht verlassen. Ob das tatsächlich so war und mit wem er in Moskau gesprochen oder auch nicht gesprochen hat bleibt Thema für Spekulationen. Der Pressesprecher von Wladimir Putin Dmitrij Peskov gab bekannt, dass Snowden sicher nicht mit einem der russischen Geheimdienste in Kontakt gewesen sie habe und dass die russische Seite auch überhaupt keine Informationen von oder Kontakte zu Snowden gehabt habe - wie glaubhaft diese Versicherung ist, darüber kann sich jeder selbst ein Bild machen.

Nach seiner Ankunft in Kuba dürfte Snowden weiter nach Ecuador fliegen, vor dem Flughafen wurden auf jeden Fall Autos der ecuadorianischen Botschaft in Moskau gesehen. Auch die Enthüllungsplattform Wikileaks bietet ihm juristische und organisatorische Unterstützung. Wikileaks-Gründer Assange sitzt ja schon seit einem Jahr in der ekuadorianischen Botschaft in London fest. Die USA hatten gefordert dass Russland Snowden verhaften und ausliefern soll, die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Moskau und Washington würden sich sonst noch weiter verschlechtern. Eine Ansage, die Russland offenbar mehr als kalt lässt.

Kein Fahndungsaufruf

Menschenrechtsbeauftragter Wladimir Lukin lässt ausrichten, die USA hätten hier überhaupt nichts zu fordern, Russland könne Snowden verhaften oder auch nicht und da er auf keiner Fahndungsliste stehe und auch kein Verbrechen in Russland begangen habe, sehe Moskau keinen Grund hier irgendwie aktiv zu werden. Das Flugzeug der Aeroflot wird auf jeden Fall in knapp 12 Stunden in Havanna landen.

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